Merkblatt "Kanülenstichverletzung"
(Reinigungsarbeiten mit Infektionsgefahr in medizinischen Bereichen)
Das Merkblatt ist nach einer Verletzung an benutzten Kanülen oder Instrumenten von der verletzten Person dem erstversorgenden bzw. weiterbehandelnden Arzt (D-Arzt) auszuhändigen.
Bei Verletzungen an mit Blut oder anderen Körpersekreten behafteten Gegenständen kann eine Infektion mit Erregern der Hepatitis B, C oder von HIV nicht ausgeschlossen werden.
Es empfiehlt sich derzeit folgende Vorgehensweise hinsichtlich Hepatitis B/C und HIV:
a) | > 100 IE/l | → weder aktive noch passive Impfung |
b) | ≥ 10 < 100 IE/l | → aktive Impfung |
c) | < 10 IE/l | → aktive und passive Impfung (z.B. low-responder nach vorausgegangener Impfung) |
d) | ist anti-HBs nicht innerhalb von 48 h zu bestimmen | → aktive und passive Impfung |
In jedem Fall ist die Vorgehensweise nach der individuellen Situation und den vorliegenden Befunden zu entscheiden.
Aktuelle Informationen einschließlich Postexpositionsprohphylaxe (PEP) des Robert-Koch-Institutes sind zu berücksichtigen (www.rki.de, aktuelles Epidemiologisches Bulletin)