Anhang 1
Hinweise zur Erstellung einer Betriebsanweisung
Beispielhafter Inhalt einer Betriebsanweisung für den Einsatz von Rohrabsperrgeräten.
Diese Betriebsanweisung ist für die Anwendung in der öffentlichen Gasversorgung nicht geeignet!
1 Gefährdungen
Durch das unkontrollierte Verschieben oder das Versagen eines Rohrabsperrgerätes (z. B. Platzen einer Absperrblase) können für Personen im Bereich der Absperrung folgende Gefährdungen entstehen:
- Vom Rohrabsperrgerät oder Verbau- und Montageteilen getroffen werden
- Ertrinken bei Überflutung des Arbeitsbereiches
- Ersticken/Vergiften durch das plötzliche Freiwerden von Gasen aus der abgesperrten Leitung
- Knall- und/oder Drucktrauma, z. B. beim Zerplatzen eines pneumatischen Dichtkörpers
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Baustellenbezogene Gefährdungen sind zusätzlich zu ermitteln und die notwendigen Maßnahmen festzulegen.
2 Vorbereitende Maßnahmen
2.1 Rohrleitung
- Überprüfen von Form, Größe/Durchmesser der abzusperrenden Leitung
- Reinigen der Rohrinnenwand im Einsatzbereich des Rohrabsperrgerätes
- Untersuchen der Rohrleitung im Einsatzbereich des Rohrabsperrgerätes auf augenfällige Mängel (z. B. Risse, Grate, hervorstehende Bau- oder Montageteile) und Stabilität
- Gegebenenfalls Entfernen von Unebenheiten, Graten, Hindernissen
- Ermitteln des möglichen und/oder zugelassenen Leitungsdruckes (z. B. Angaben der Herstellerfirma, Höhendifferenz zwischen Tief- und Hochschacht)
- Nicht überdeckte Leitungen gegebenenfalls gegen unzulässig axiale Bewegung sichern
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2.2 Rohrabsperrgerät
- Geeignetes Rohrabsperrgerät auswählen
Die örtlichen Randbedingungen (z. B. Form und Beschaffenheit der abzusperrenden Leitung, Rohrdurchmesser, Leitungsdruck) und die Angaben der Herstellerfirma sind zu beachten.
- Anzahl der erforderlichen Rohrabsperrgeräte festlegen
- Kenndaten der (des) Rohrabsperrgeräte(s) feststellen:
- Querschnittsform
- Größe/Nennweite (Nennweitenbereich)
- maximal zulässiger Geräteinnendruck
- maximal zulässiger Leitungsdruck
- Verwendung von Sicherheitsventilen und Manometer
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- Nur Rohrabsperrgeräte verwenden, welche durch eine zur Prüfung befähigte Person geprüft wurden!
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3 Einsatz
3.1 Einbau
- Kontrolle des Rohrabsperrgerätes außerhalb der Rohrleitung auf Beschädigung und Dichtheit
- Rohrabsperrgeräte nur an den von der Herstellerfirma vorgesehenen Anschlagpunkten anschlagen und ablassen
- Rohrabsperrgerät mit voller Länge und achsenparallel ins Rohr einsetzen
- Gegebenenfalls an der von der Herstellerfirma gelieferten oder einer vergleichbaren Steuereinheit mit Druckbegrenzungsventil anschließen
- Füllen des Dichtkörpers nur bis zum Anliegen an die Rohrwandung (nur ungefährliche, nicht brennbare Füllgase und Flüssigkeiten verwenden)
- Pressteller mit dem vorgeschriebenen Drehmoment so weit zusammenschrauben, bis die Dichtung das Rohr abdichtet (Mechanische Rohrabsperrgeräte)
- Einbau einer geeigneten formschlüssigen Sicherung gegen Ausschub und unkontrolliertes Verschieben infolge Leitungsdruck (z. B. Verbau)
- Weiteres Befüllen des Dichtkörpers (von außerhalb des Gefahrbereiches) auf den festgelegten Geräteinnendruck
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3.2 Betrieb
- Überwachung des Geräteinnendrucks (von außerhalb des Gefahrbereiches)
- Bei Druckprüfungen Überwachung des Leitungsdrucks (von außerhalb des Gefahrbereiches)
- Der Aufenthalt von Personen im Gefahrbereich ist verboten
- Bei Schweißarbeiten am Rohr die Auswirkung der Hitze auf die Dichtkörper beachten
- Rohrleitung bzw. Inertisierungsraum nur mit geeignetem/zugelassenem Gas füllen
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3.3 Ausbau
- Leitungsdruck vollständig abbauen
- Geräteinnendruck ablassen
- Ausschubsicherung entfernen
- Pressteller entspannen und entfernen (Mechanische Rohrabsperrgeräte)
- Herausnehmen des Rohrabsperrgerätes und Sichtkontrolle auf Beschädigung
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