Beim innerbetrieblichen Transport von Hand sollten Hilfsmittel benutzt werden, z. B.
Abb. 25 Durch geeignete Tragegriffe können plattenförmige Werkstücke bequem erfasst und in günstiger Körperhaltung transportiert werden
Abb. 26 Durch Plattentransportwagen entfällt manuelles Heben und Tragen
Abb. 27 Plattenklemmwagen
Abb. 28 Plattenklemmwagen; durch das Eigengewicht wird die Platte geklemmt
Abb. 29 Durch Plattenschwenkwagen entfällt manuelles Heben und Tragen
Abb. 30 Entnahme aus dem senkrechten Plattenlager, Kippen der Platte und waagrechte Zuführung auf benötigter Höhe, z. B. an einer Formatkreissäge
Abb. 31 Plattenschwenkwagen – Platte senkrecht in Transportposition
Abb. 32 Plattenschwenkwagen – Platte waagrecht geschwenkt
Abb. 33 Montagetisch, höhenverstellbar, auch zum Transport geeignet
Abb. 34 Transporthubwagen mit Höhenverstellung
Beim Tragen von Hand grundsätzlich Handschuhe tragen, vorzugsweise mit rutschhemmender Beschichtung, z. B. Gumminoppen. Durch die rutschhemmende Beschichtung der Handschuhe ist ein wesentlich geringerer Kraftaufwand beim Halten nötig.
Abb. 35 Handschuhe mit rutschhemmender Beschichtung und guter Griffigkeit
Der Unternehmer oder die Unternehmerin darf nur Stapler einsetzen, mit denen die Last sicher transportiert werden kann. Dabei muss beachtet werden:
Abb. 36 Halbkugelspiegel
Abb. 37 Halbkugelspiegel an jeder Kreuzung
Der Fahrer bzw. die Fahrerin muss beim Transport der Last immer eine gute Sicht auf die Fahrbahn haben. Große Lasten schränken die Sicht häufig stark ein. Dann sollten Kamerasysteme eingesetzt werden, die so am Fahrzeug befestigt sind, dass der Fahrer bzw. die Fahrerin über einen Bildschirm eine gute Sicht auf den Fahrweg hat.
Abb. 38 Kamerasystem
Abb. 39 Kamerasystem für Rückwärtsfahrt
Abb. 40 Kamerasystem
Gabelstapler stellen bei den Unfallversicherungsträgern ein hohes Unfallrisiko dar. Jedes Jahr werden mehrere Versicherte getötet und viele weitere verletzt, weil sie von Staplern angefahren, überfahren oder von abrutschenden oder umkippenden Lasten getroffen werden oder weil der Stapler umgekippt ist. |
Abb. 41 Stapler mit optischer Fahrweg-Warneinrichtung
Abb. 42 Rückwärtsfahrt an Schräge
Abb. 43 Rückwärtsfahrt
Wenn nur gelegentlich Lasten transportiert werden müssen, die die Sicht nach vorne einschränken, kann auch rückwärts gefahren oder ein Einweiser bzw. eine Einweiserin zu Hilfe genommen werden.
Mit hochgestellter Last darf nur zum Auf- und Absetzen verfahren werden.
Damit sich die Last nicht unbeabsichtigt verschieben kann, wird empfohlen, Stapel nur gebündelt oder mit Spanngurten gesichert zu transportieren. Dies kann z. B. beim Transport beschichteter Platten oder beim Transport von Massivholz unterschiedlicher Abmessungen auf unebenen Wegen notwendig sein.
Abb. 44 Hochgeklappte Gabeleinschubbegrenzungen, Aufgeklappte Gabeleinschubbegrenzungen
Beim Anheben der Last darauf achten, dass die Gabelspitzen oder die Last nicht an benachbartem Stapelgut hängen bleibt. Es wird dringend empfohlen, Stapel so zu errichten, dass zwischen ihnen ein Abstand von mindestens 100 mm eingehalten ist.
Andere Lösungen sind:
Abb. 45 Absturz der hinteren Ladungseinheiten bei Doppelreihen in einem Blocklager durch zu lange Gabelzinken
Um körperliche Belastungen beim Transport zu reduzieren, sollten Hebehilfen eingesetzt werden. Durch den Einsatz von technischen Hilfsmitteln, wie z. B. Transport mittels Brückenkran und Greifklemme, Schlauchheber oder Vakuumheber, kann das manuelle Absetzen, Umsetzen, Drehen und Wenden von Werkstücken erleichtert werden.
Abb. 46 Vakuum-Hebegerät für das Plattenhandling
Abb. 47 Hebeeinrichtung
Abb. 48 Vakuumheber für Schnittholz
Vertikale Lagerung hat u.a. den Vorteil, dass auf jede einzelne Platte leicht zugegriffen werden kann.
Platten oder größere Plattenabschnitte nie ungesichert anlehnen!
Das Abstützen einzelner Platten oder gar ganzer Plattenpakete durch Personen ("Blättern") ist verboten. Dies führt zu schwersten Unfällen, da die erforderlichen Stützkräfte von Personen nicht aufgebracht werden können. |
Abb. 49 Berechnung der Haltekraft
Abb. 50 Plattenlager
Bei der Dimensionierung der Lagereinrichtung müssen die erheblichen seitlichen Stützkräfte und zusätzliche Stoßkräfte beim Blättern berücksichtigt werden. Die Fächer dürfen höchstens 0,5 m breit sein.
Abb. 51 Unzulässiges "Blättern" in einem Plattenlager
Tabelle 5 Berechnung für 6 Platten
Winkel | 5° | 10° | 15° | 20° | 25° | 30° |
Höhe Angriffspunkt [m] | 2,04 | 2,02 | 1,98 | 1,93 | 1,86 | 1,78 |
Auslenkung der Platte [m] | 0,18 | 0,36 | 0,53 | 0,70 | 0,87 | 1,03 |
Haltekraft [kg] | 21,5 | 43,3 | 65,8 | 89,3 | 114,4 | 141,7 |
Haltekraft [N] | 211 | 424 | 645 | 876 | 1123 | 1390 |
2,8 m x 2,05 m x 19 mm [Breite x Höhe x Dicke] bei Rohdichte 750 kg/m3; Gewicht der Platte 81,8 kg; Angriffspunkt an der oberen Ecke der Platte |
Abb. 52 Plattenlager mit vorgesetzten Rollen
Abb. 53 Seitlich offenes Gestell
Abb. 54 Vertikales Plattenlager
Das Einbringen und Entnehmen von Platten kann durch vorgesetzte Rollen und einen glatten Bodenbelag erleichtert werden. Für kleine Lager kann auch eine frei bewegliche Bodenrolle eingesetzt werden.
Die vertikale Lagerung von Platten in seitlich offenen Gestellen ist nur unter folgenden Bedingungen zulässig:
Um die Gestelle leicht und sicher bewegen sowie genau zur Sägemaschine ausrichten zu können, sollten sie motorisch angetrieben sein.
Abb. 55 Verfahrbares Lagergestell
Um Stolperstellen zu vermeiden, müssen die Schienen von verfahrbaren Gestellen in den Boden eingelassen sein.
Verfahrbare Lagergestelle (Magazine) erleichtern die Beschickung und Entnahme von Platten. Die Platten können dabei über eine Führungsrolle aus jedem Fach direkt an die Vertikalplattenkreissäge gezogen werden.
Bei Platten sollte die horizontale Lagerung bevorzugt werden:
Allerdings erfordert die horizontale Lagerung eine größere Lagerfläche. Bei der Lagerung auf Stapelhölzern sollte beachtet werden:
Abb. 56 Plattenstapel
Die Höhe der Plattenstapel soll in geschlossenen Räumen das 6-fache der Stapelbreite bzw. des Abstandes der äußeren Stapelhölzer nicht überschreiten. Der Standsicherheitsfaktor gegen Kippen muss mindestens 2,0 betragen.
Hinweise zur Berechnung finden sich in Anhang 1 der DGUV Regel 108-007 "Lagereinrichtungen und -geräte". Eine Sicherung gegen Umfallen wird durch versetzte Platten (Stapeln im Verbund) erreicht. Dadurch können auch kleine Plattenformate hoch gestapelt werden.
Abb. 57 Versetzte Platten
Stapel müssen so errichtet werden, dass sie nicht umstürzen können.
Bei der Stapelung ist eine maximale Schiefstellung des Stapels von 2° zu beachten (entspricht einer seitlichen Auslenkung von höchstens 10 cm in 3 m Höhe). Bei Überschreitung dieser Schiefstellung muss der Stapel in gefahrloser Weise abgetragen werden, z. B. mit einem Stapler.
Aus Schnittholzstapeln dürfen Bretter nicht seitlich herausgezogen werden, sondern sind immer von oben wegzunehmen.
Abb. 58 Beispiel für Stapelunterbau: Kanthölzer (12 × 12 cm), Stapelsteine im Abstand von ca. 1 Meter
Abb. 59 Stapelhöhe: im Freien höchstens 3 x Stapelbreite, in geschlossenen Räumen max. 4 x Stapelbreite. Schiefstellung höchstens 2° (= 10 cm bei 3 m Höhe).
Im Freien darf die Höhe der Stapel auch das 4fache der Stapelbreite betragen, wenn
Die Höhe darf sogar das 5fache der Stapelbreite betragen, wenn zusätzlich
Dabei brauchen die Pakete nicht umreift zu sein.
Abb. 60 Zum Trocknen einzeln stehende Buchenholzpakete mit Höhe : Breite von höchstens 3 : 1
Abb. 61 Höhe: Breite = 5 : 1 im Windschatten der Lagerhalle
Abb. 62 Pyramidenförmig aneinandergesetzte Bretterpakete, Verhältnis Höhe : Breite = 4 : 1
Für die Beschickung und Entnahme muss ausreichend Platz vorhanden sein.
Um Beschädigungen von Regalen zu vermeiden, müssen die Eckpfosten durch einen stabilen Anfahrschutz gesichert werden.
Zulässige Fachlasten und Feldlasten angeben.
Abb. 63 Kennzeichnung an Regalen
Abb. 64 Kragarmregal (mit Teleskoparmen für Schnittholz)
Abb. 65 Anfahrschutz vor der Eckstütze eines Regals (Anfahrenergieaufnahme mindestens 400 Nm)
Abb. 66 Regal mit Anfahrschutz
An Doppelregalen mindestens 150 mm hohe Durchschiebesicherungen vorsehen oder einen Abstand von mindestens 100 mm zwischen dem Lagergut einhalten.
Durchschiebesicherungen sollten auch an Regalen angebracht sein, die neben Arbeitsplätzen oder Verkehrswegen stehen.
Kann zwischen festen Teilen der Umgebung bzw. Regalteilen und Stapler ein Sicherheitsabstand von 50 cm zu beiden Seiten nicht eingehalten werden, sind die Anforderungen an Schmalgängen zu beachten (siehe Abschnitt "Sicherung von Schmalgängen").
Werden Regale von Hand beschickt, müssen geeignete Aufstiege, z. B. verfahrbare Podestleitern, Rollleitern ("verfahrbare Regalleitern"), Stehleitern mit Stufen verwendet werden. Anlegeleitern mit Sprossen dürfen dafür nicht benutzt werden.
Abb. 67 Durchschiebesicherung
Abb. 68 Verfahrbare Podestleiter
An angetriebenen Rollenbahnen müssen
An den Enden von nicht angetriebenen Rollenbahnen Ablaufsicherungen anbringen.
Abb. 69 Auskleidung von Rollenbahnen
Abb. 70 Beispiel für Ablaufsicherungen an Rollenbahnen
Abb. 71 Beispiel für Ablaufsicherungen an Rollenbahnen