Vorwort

Handwerkszeuge sind die ältesten Arbeitsmittel des Menschen. Trotz der Entwicklung der mechanisierten Technik sind sie auch heute noch unentbehrliche Helfer.

Wenn sie auch in ihrer ursprünglichsten Gebrauchsform nahezu unverändert erhalten geblieben sind, hat sich doch gerade in der jüngsten Vergangenheit eine technische Entwicklung ergeben, die insbesondere im Hinblick auf Gebrauchsfähigkeit, Instandhaltung und Sicherheit bemerkenswerte Fortschritte aufweist.

Trotz konstruktiver, fertigungstechnischer und materieller Verbesserungen sollte sich jeder Anwender beim Umgang mit Handwerkszeug über das mögliche Verletzungsrisiko bewusst sein.

Mangelhafte Handwerkszeuge, falsche Anwendung, Sorglosigkeit und mangelnde Übung verursachen jährlich allein im gewerblichen Bereich fast 95.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle. Statistisch enden zwei davon tödlich und etwa jeder 400ste wird durch eine Rente entschädigt.

Als Fridolin, noch sehr verwirrt,
durch die Maschinenhalle irrt
und Ruhe suchend um sich späht,
da fällt sein Blick auf ein Gerät,

das ihm nicht unbekannt erscheint.
Er flattert hin, besieht's und meint,
dass Stiele, die mit Draht geschient,
noch selten ihrem Zweck gedient.

Wenn schon bei Spatzen es geschieht,
dass jedermann auf Ordnung sieht,
wie müsste erst der Mensch sich regen
und Wert auf gutes Werkzeug legen.

Denn dieser schlechte Hammer hier
dient einer Werkstatt nicht zur Zier.
Ein Mann, der solches Werkzeug nimmt,
ist für das Krankenhaus bestimmt.

Heut ist es wieder Männer Art,
zu tragen einen Backenbart.
Sieht Bärte man jedoch an Meißeln,
ist dies auf jeden Fall zu geißeln!

Schon oft sind Splitter abgesprungen
und in das Auge eingedrungen;
verwundert sieht drum Fridolin
zum Kopfe dieses Meißels hin.

Der Spatz, mit traurigem Gemüt,
hat um ein Urteil sich bemüht.
Was er entdeckte mit Verdruss,
fasst er zusammen zu dem Schluss:

"Wie jedermann sein Werkzeug hält,
so ist es mit ihm selbst bestellt."

(Auszug aus "Fridolin - eine heitere Unfallverhütungs-Fibel")