Anhang 5
Glossar

Aggregatzustand
Erscheinungsform von Stoffen, im Wesentlichen gibt es den gasförmigen, flüssigen oder festen Aggregatzustand. Im Gas bewegen sich die Teilchen und haben keinen Zusammenhalt, so dass Gestalt und Rauminhalt eines Gases veränderlich sind. In einer Flüssigkeit lagern sich die Teilchen zusammen, so dass die Gestalt einer Flüssigkeit sich dem Gefäß anpasst, der Rauminhalt jedoch festgelegt ist. In einem Feststoff bilden die Teilchen feste Kristallgitter, so dass Gestalt und Rauminhalt festgelegt sind.

Barriereleistung
Maß für die Abwehr einer Gefährdung durch eine Barriere. Beispiele:

Chemikalienschutzkleidung (CS-Kleidung)
Eine Kombination von Kleidungsstücken deren Tragen Schutz vor Einwirkungen von Chemikalien oder vor dem Kontakt mit Chemikalien bietet, wird als CS-Kleidung bezeichnet.
CS-Kleidung nach den Normen DIN EN 13 034 und DIN EN 14 605 (wie Schürzen, Armschützer, Ärmelschützer, Hauben, Hosen) bedeckt nur einen Teil des Körpers und ist für den Schutz bei gelegentlichen Tätigkeiten mit Chemikalien gedacht. Solche Einzelteile werden auch als partieller Schutz bezeichnet.
CS-Anzüge nach DIN EN 943 und DIN EN 13 982-1 sind Vollschutzanzüge, die meist in Verbindung mit Atemschutz verwendet werden. CS-Anzüge können aus miteinander kombinierten Kleidungsstücken bestehen, die Schutz für den Körper bieten. Ein Anzug kann auch zusätzliche Schutzmerkmale aufweisen, wie mit ihm verbundene Hauben, Helme, Stiefel, Socken oder Handschuhe.

Chemikalienschutzkleidung mit begrenzter Einsatzdauer
CS-Kleidung die getragen wird bis aus hygienischen Gründen eine Reinigung nötig ist oder bis zur Kontamination durch Chemikalien oder Gefahrstoffen die Durchbruchszeit überschritten ist. Bei mehrfachem Einsatz dürfen auch keine mechanischen Beschädigungen vorliegen.

Desinfektion
Abtötung oder Inaktivierung von Mikroorganismen, so dass keine Infektionsgefährdung mehr von ihnen ausgeht. Die allergische oder toxische Wirkung von biologischen Arbeitsstoffen wird dadurch nicht beseitigt.

Durchdringen (Penetration)
Prozess des Durchflusses eines chemischen Stoffes durch Löcher oder notwendige Öffnungen in dem Material. Die Löcher können das Ergebnis einer mechanischen Beschädigung sein.

Durchbruchzeit
Die Durchbruchzeit in Minuten legt die Leistungsstufe fest, die nach EN 943-1 vergeben wird. Klasse 1 >10 min, Klasse 2 > 30 min, Klasse 3 > 60 min, Klasse 4 > 120 min, Klasse 5 > 240 min, Klasse 6 > 480 min.

Gasdichter Anzug
Ein einteiliges Kleidungsstück mit Haube, Handschuhen und Stiefeln, das dem Träger beim gleichzeitigen Tragen eines Umgebungsluftunabhängigen Atemschutzgerätes ein hohes Maß an Schutz gegen schädliche Flüssigkeiten, Partikel- und Gas oder dampfförmige Verunreinigung gewährt.

Leistungsstufe (hier auch Klasse)
Zahl, die eine bestimmte Leistungskategorie oder einen Leistungsbereich bezeichnet nach der/dem die Ergebnisse der Prüfung eingestuft werden können. Da die Grundlage der Leistungsstufen die Prüfungsergebnisse in einem Laboratorium sind, stehen sie nicht unbedingt in Bezug zu den tatsächlichen Bedingungen an einem Arbeitsplatz.

Mehrwegchemikalienschutzkleidung
Chemikalienschutzkleidung die aus Materialien hergestellt ist, welche nach Chemikalienexposition mehrfach gereinigt werden können und dadurch einen weiteren Einsatz des Anzuges erlauben (Chemikalienschutzkleidung für den begrenzten Mehrfacheinsatz).

Permeation
Vorgang, bei dem Chemikalien in Form ihrer kleinsten Teilchen (Moleküle) durch ein Material dringen. Permeation umfasst Aufnahme der Chemikalie in die kontaktierte Oberfläche eines Materials (Absorption), Diffusion der kleinsten Teilchen durch das Material und Freisetzung der kleinsten Teilchen auf der gegenüberliegenden Seite des Materials (Desorption).

Permeationsrate
Geschwindigkeit der Permeation bzw. die Masse einer Chemikalie, die pro Zeit- und Flächeneinheit durch ein Material dringt.

Unterkleidung
Eine Kleidung, die auf der Körperoberfläche unter der Oberbekleidung oder der äußeren Bekleidung (für Innenraumanwendung) getragen wird.

Verbindung
Eine nicht dauerhafte Verbindung zwischen zwei Kleidungsstücken oder zwischen Chemikalienschutzkleidung und Zubehörteilen.

Wasserdampfdurchlässigkeit
Die Wasserdampfdurchlässigkeit kann z.B. als Masse von Wasserdampf in Gramm, die einen m² eines Materials in 24 h unter definierter Temperatur und Luftfeuchtigkeit durchdringt beschrieben werden (nach der europäischen Definition).

Wasserdampfwiderstand
Eigenschaft eines textilen Materials das den Fluss der Verdampfungswärme (bestehend aus Diffusion und Konvektion) durch das Material bei gegebenem Wasserdampfdruck beschreibt. Der gemessene Wasserdampfwiderstand ist ein Maß für die Fähigkeit von Wasserdampf durch ein Material zu dringen.