Dachoberlichter werden meist eingesetzt, um beispielsweise Produktionshallen großflächig auszuleuchten. Sie können als einzelne Lichtkuppeln, zusammenhängende Lichtbänder oder Sheddächer ausgeführt sein.
Mit Dachoberlichtern lässt sich eine gleichmäßige Raumausleuchtung mit Tageslicht erreichen – unabhängig von der Raumtiefe oder von der architektonischen Fassadengestaltung.
Je nach beabsichtigter Raumwirkung können die Form, die Lage und die Anzahl der Dachoberlichter unterschiedlich gewählt werden. Es werden allgemein folgende Arten von Dachoberlichtern unterschieden:
Lichtkuppeln werden einzeln in das Dach eingesetzt. Sie bestehen meist aus lichtdurchlässigen klaren oder opalen (milchigen) Kunststoffen und werden in verschiedenen Formen angeboten (z. B. rund, quadratisch, pyramidenförmig). Mit Lichtkuppeln lassen sich einzelne Bereiche in Innenräumen auch gezielt ausleuchten. Bei ausreichender Anzahl können sie zu einer guten Tageslichtversorgung beitragen.
Im Rahmen des Brandschutzkonzepts dienen Lichtkuppeln zusätzlich als Rauch- und Wärmeabzugsanlagen.
ASR A3.4 Punkt 4.1 (2) Tageslicht kann durch Fenster, Dachoberlichter und lichtdurchlässige Bauteile in Gebäude gelangen, wobei Fenster zusätzlich eine Sichtverbindung nach außen ermöglichen. Eine gleichmäßige Lichtverteilung kann mit Dachoberlichtern erreicht werden, wenn der Abstand der Dachoberlichter voneinander nicht größer ist als die lichte Raumhöhe. |
Abb. 15 Beispiele von Lichtkuppeln.
Lichtbänder sind gut geeignet für die Beleuchtung von Verkehrswegen oder in Gebäuden mit Arbeitsplätzen, die hintereinander in einer Reihe angeordnet sind (z. B. Fließfertigung). Sie führen zu einer gleichmäßigen Ausleuchtung.
Abb. 16 Beispiele von Lichtbändern.
Ein Sheddach ist eine Form der Dachkonstruktion, die vor allem bei großflächigen Bauten, wie zum Beispiel Fabrikhallen, zum Einsatz kommt. Die Neigung der beiden Seiten der Aufbauten ist in der Regel verschieden.
Die steile bzw. vertikale Seite wird meist in Glas ausgeführt und ist weitgehend nach Norden ausgerichtet, damit das Sonnenlicht nicht direkt einfällt. Dadurch werden Blendung und Wärmeeinträge geringgehalten.
Durch einen hohen Reflexionsgrad der gegenüberliegenden, geschlossenen Fläche wird das einfallende Tageslicht wirkungsvoll in den Raum verteilt. Auch hier ist störende Blendung durch die Wahl matter Materialien zu vermeiden.
Abb. 17 Beispiele von Schrägdächern. (Scheddach)
Abb. 18 Mehrfachnutzen von Oberlichtern.
Beleuchtung: Mit Dachoberlichtern können Innenräume besonders gleichmäßig und hell mit Tageslicht beleuchtet werden.
Lüftung: Dachoberlichter mit Lüftungssystemen leiten infolge ihrer hohen Einbaulage im Dachbereich verbrauchte Luft ins Freie und sorgen für angenehme Frischluft. Dies funktioniert ohne aufwändige Regeltechnik allein durch den thermischen Auftrieb der warmen Luft. Einmal installiert, verursacht das Lüftungssystem nahezu keine Kosten mehr, denn es arbeitet weitgehend energie- und wartungsfrei.
Brandschutz: Entsprechend ausgerüstete Dachoberlichter dienen als Rauch- und Wärmeabzug. Im Brandfall führen sie in Verbindung mit aktivierten Zuluftöffnungen Hitze und gefährliche Rauchgase unverzüglich aus dem Gebäude ab. Die Selbst- und Fremdrettung von Personen, die sich im Gebäude aufhalten, sowie die Brandbekämpfung werden dadurch erleichtert.
Der Tageslichteinfall durch Dachoberlichter wird durch die Größe und die Lage sowie das Material der lichtdurchlässigen Fläche bestimmt.
Die Gleichmäßigkeit der Beleuchtung durch Tageslicht im Raum wird durch die Verteilung der Dachoberlichter bestimmt. Hierbei wirken sich mehrere kleine Lichtöffnungen günstiger auf die Gleichmäßigkeit als wenige große aus.
Abb. 19 Lichtband, Oberlichter und Sheddach hinsichtlich Lichtverteilung im Raum.