Abb. 7 Verlauf der Sonne für Mitteldeutschland.
Durch seine sich ändernde Intensität, Einfallsrichtung, Lichtfarbe und Schattigkeit spiegelt das Tageslicht die Tageszeit, Jahreszeit, das Wetter und den Ort wider. Es stellt daher für den Menschen ein wichtiges Bindeglied zu seiner Umwelt dar.
Die Stärke des Lichteinfalls, die spektralen Anteile des Lichts sowie die Strahlungsdauer und -intensität werden vom jeweiligen Sonneneinfallswinkel bestimmt. Dieser ändert sich entsprechend der Tages- und Jahreszeit und ist von der geografischen Lage abhängig.
Die Abbildung 7 zeigt den Verlauf der Sonne in Abhängigkeit von der Tages- und Jahreszeit. Im Winter steht die Sonne tief, im Sommer hoch. Hierdurch schwankt im Tages- und Jahresverlauf die Helligkeit, die durch das Tageslicht in den Raum gelangt, ebenso wie der Wärmeeintrag.
Je tiefer die Sonne steht, umso weiter scheint sie in den Raum hinein und erzeugt dabei sehr hohe Leuchtdichtewerte auf den beschienenen Flächen (siehe Abbildung 8).
Abb. 8 Einfluss des Sonnenstands im Raum (Südfassade 12:00 Uhr mittags).
Eine hierdurch mögliche Blendung ist durch einen geeigneten Blendschutz (siehe Kapitel 10) auf ein akzeptables Maß zu begrenzen. Für viele Arbeitsräume ist ein effektiver Blendschutz im Winter genauso wichtig wie in den Sommermonaten. Durch Tageslicht verursachte Blendung wird von den Beschäftigten oft als weniger störend empfunden als Blendung durch künstliche Beleuchtung.
Die Helligkeit des Himmels ist auch stark vom jeweiligen Bewölkungsgrad abhängig. Besonders hohe Leuchtdichtewerte treten zum einen in Richtung der Sonne auf, wenn der Himmel relativ gleichmäßig mit einer nur dünnen Wolkenschicht bedeckt ist (wolkenfrei dunstig). Zum anderen können bei klarem Himmel einzelne Wolken von der Sonne angestrahlt werden und dadurch hohe Leuchtdichtewerte entstehen.
Tab. 1 Verschiedene Himmelszustände mit typischen Leuchtdichtewerten.