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Hochbau > Umsetzungshilfen > §§ > Gesetze und Verordnungen > TRBA 220 - Abwassertechnische Anlagen: Schutzmaßnahmen
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Anhang 4: Tabellarische Übersicht über impfpräventable Erkrankungen durch mögliche Krankheitserreger, die potenziell in abwassertechnischen Betrieben vorkommen können


Erkrankung Infektions-
erreger
Infektions-
risiko im Vergleich zur
Allgemein-
bevölkerung
in der Regel…
Bemerkungen
Cholera Vibrio cholerae nicht erhöht In den Jahren 2001–2021 wurden dem RKI bundesweit in Summe 28 Choleraerkrankungen gemeldet, im Schnitt also unter 2 Fälle pro Jahr. Auch unter Berücksichtigung einer Dunkelziffer ist anzunehmen, dass der erhebliche Verdünnungseffekt durch andere Abwässer zu einem nicht erhöhten Infektionsrisiko für Cholera führt – auch bei Abwässern von Krankenhäusern. Ein erhöhtes Infektionsrisiko durch das Abwasser liegt folglich derzeit nicht vor.
Hepatitis A Hepatitis-A-Virus möglicher-
weise erhöht
Zwar können Hepatitis-A-Viren im Abwasser mehrere Wochen überleben, durch den Verdünnungseffekt und den seltenen Eintrag von Hepatitis-A-Viren ist jedoch eine Infektion durch Hepatitis-A-Viren im Abwasser in Deutschland unwahrscheinlich. In besonderen Fällen (z. B. bei Ausbrüchen) ist eine Infektion jedoch möglich.
Hepatitis B Hepatitis-B-Virus nicht erhöht Durch die starke Verdünnung im Abwasser und die fehlende Umweltresistenz des Virus im Abwasser ist die Infektionsgefahr auch bei Eintrag von kontaminiertem Blut i. d. R. nicht erhöht.
Hepatitis E Hepatitis-E-Virus gleich bis möglicher-
weise leicht erhöht
Hepatitis-E-Viren können im Kanalsystem vorkommen, allerdings ist eine Infektion wegen der geringen Konzentration eher unwahrscheinlich. Einen Impfstoff gegen Hepatitis E gibt es derzeit nur in China. In der EU ist dieser Impfstoff weder zugelassen noch verfügbar.
Leptospirose Leptospiren erhöht Leptospiren können im Kanalsystem vorkommen, da sie u. a. von dort lebenden Ratten ausgeschieden werden können. Manche Leptospiren können eine schwere Leptospirose (z. B. Morbus Weil) verursachen. Leptospirose ist zwar impfpräventabel, jedoch ist in Deutschland derzeit kein Impfstoff zugelassen. Somit ist ein Arbeitgeber nicht verpflichtet, diese Impfung anzubieten. Wird sie angeboten, so erfolgt die Impfung in Verantwortung der impfenden Ärztin bzw. des Arztes. In Europa ist dieser Impfstoff in Frankreich langjährig zugelassen.
Poliomyelitis (Kinderlähmung) Polioviren nicht erhöht 1990: Letzter erfasster Fall, der in Deutschland durch ein Wildvirus erworben wurde.

1992: Zwei letzte aus dem Ausland importierte Erkrankungen durch ein Wildvirus.

Prinzipiell können aus dem Ausland importierte mutierte Impfviren (cVDPV), aber auch Polio- Wildviren, in das Abwasser gelangen. In Deutschland wurde ein solcher Fall dem Robert-Koch- Institut noch nicht gemeldet.

2022 infizierte sich in den Niederlanden in einem Betrieb, in dem mit Polio-Wildviren gearbeitet wurde, ein Beschäftigter. Die Infektion erfolgte nicht über Abwasser. Weitere Übertragungen konnten nicht festgestellt werden – weder in der Fabrik noch im Umfeld.

Insofern ist das Infektionsrisiko in Deutschland vergleichbar dem der Allgemeinbevölkerung.
Tetanus (Wundstarr-
krampf)
Clostridium tetani gleich bis möglicher-
weise leicht erhöht
Tetanus-Sporen können sich auch im Abwasser befinden und können zu Wundinfektionen führen. Die Datenlage ermöglicht derzeit nicht die Abschätzung der Höhe des Infektionsrisikos.