3 Arbeitsplätze und Tätigkeiten: Gefährdungen und Maßnahmen

Auf den nachfolgenden Seiten wird das Prinzip verfolgt, die wesentlichen Gefährdungen und Maßnahmen auf einen Blick zu erfassen:
Die Arbeitsplätze und Tätigkeiten bei dem Betrieb von Fahrmischern und Betonpumpen werden benannt. Diese Informationen unterstützen Sie dabei, eine Gefährdungsbeurteilung zu erstellen, diese zu aktualisieren sowie die Unterweisung Ihrer Beschäftigten durchzuführen.

Der Transport von Frischbeton im Straßenverkehr, aber auch die Entladung und das Einbringen des Betons mittels Betonpumpen auf der Baustelle sind in einem ständigen Wandel. Der Anspruch der Kunden an die Frischbetonlieferanten, insbesondere an das Fahrpersonal des Mischfahrzeugs und die Betonpumpenmaschinistin oder den Betonpumpenmaschinisten, wird immer höher. Durch zunehmenden Straßenverkehr sowie den Zeit- und Arbeitsdruck auf der Baustelle steigen vielerorts die psychischen Belastungen und Anforderungen für die Beschäftigten.

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In diesem dritten Teil der Branchenregel "Betonindustrie" wird auf den Betrieb von Betonpumpen und Fahrmischern eingegangen. Dazu zählt die Betrachtung der Fahrmischer, die den Frischbeton transportieren, sowohl im Straßenverkehr als auch auf der Baustelle. Gleiches gilt für die Betonpumpen im öffentlichen Straßenverkehr und beim Pumpvorgang auf der Baustelle. Wir weisen auf die wesentlichen Gefährdungen an den typischen Arbeitsplätzen und Tätigkeiten beim Betrieb der Fahrmischer und Betonpumpen hin und zeigen geeignete Maßnahmen zu deren Minimierung oder Beseitigung auf. Alle Arbeitsplätze und Tätigkeiten mit Fahrmischern im Transportbetonwerk wurden in Teil 2: "Herstellung von Frischbeton" behandelt.

Diese Branchenregel wird nicht alle in Ihrem Unternehmen auftretenden Gefährdungen vollständig erfassen können. Auch kann sie eine individuell auf die Arbeitsplätze in Ihrem Betrieb erstellte Gefährdungsbeurteilung nicht ersetzen. Die Informationen auf den folgenden Seiten sollen Ihnen eine praxisnahe Grundlage geben, um die Gefährdungsbeurteilung zu erstellen, zu aktualisieren und die Unterweisung Ihrer Beschäftigten durchzuführen.

Der Einsatz der Fahrmischer und Betonpumpen auf der Baustelle ist immer im Zusammenhang mit anderen Unternehmen zu sehen. Dies bedeutet, dass die Betonpumpenunternehmen die Bauleitung über die beim Betrieb von Betonpumpen und Fahrmischern entstehenden Gefährdungen informieren müssen. Die Bauleitung hat diesbezüglich für eine Unterweisung aller Beteiligten zu sorgen.

Abb. 1 Brückenbaustelle mit Betonpumpeneinsatz und Frischbetonversorgung durch Fahrmischer

Abb. 1 Brückenbaustelle mit Betonpumpeneinsatz und Frischbetonversorgung durch Fahrmischer


3.1 Organisation des Einsatzes

Um einen sicheren Einsatz einer Betonpumpe und eines Fahrmischers zu gewährleisten, müssen im Vorfeld des Einsatzes Informationen durch den Betreiber eingeholt und an alle beteiligten Personen auf Seiten des Betonpumpenbetreibers weitergeleitet werden. Für einen sicheren Einsatz der Betonpumpe sind neben den reinen Auftragsdaten vor allem auch baustellenspezifische Informationen nötig.


Rechtliche Grundlagen

Weitere Informationen
  • DGUV Information 213-020 "Auswahl und Qualifizierung von Personen zum Führen von Autobetonpumpen"
  • Betriebsanleitungen der jeweiligen Herstellerfirma
  • Merkblatt der BG RCI/BG BAU für den Einsatz von Betonpumpen
  • Sicherheitscheckliste "Betonpumpen auf der Baustelle" des Bundesverbandes der Deutschen Transportbetonindustrie e. V. (BTB)
  • DIN EN ISO 10075-1:2018-01 Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung – Teil 1: Allgemeine Aspekte und Konzepte und Begriffe (ISO 10075-1:2017); Deutsche Fassung EN ISO 10075-1:2017

Gefährdungen

Psychische Fehlbelastungen durch organisatorische Mängel:

  • zu hohe Arbeitsbelastung durch zu hohe Informationsdichte
  • kein ausreichender Informationsfluss oder falsche Informationen über die Bedingungen am Einsatzort
  • keine Festlegungen über den Umfang der benötigten Informationen
  • keine ausreichende Qualifizierung der Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter (z. B. Sprachbarrieren, nicht ausreichende Ein-, Unterweisung und Einarbeitung)
  • täglich variierende Arbeitszeiten
  • Zeitdruck, z. B. aufgrund unvorhergesehener Verkehrsverhältnisse, begrenzte Verarbeitungsdauer des Frischbetons, mehrere Baustellen am Tag
  • Fremdbestimmtheit der Arbeitszeit, z. B. durch Arbeitstempo der Baustelle und Störungen im Betonierablauf
  • Fehler im Bestellprozess müssen von der Fahrmischerfahrerin oder dem Fahrmischerfahrer, der Betonpumpenmaschinistin oder dem Betonpumpenmaschinisten auf der Baustelle korrigiert werden und unterliegen dabei hohem Entscheidungsdruck über die Ausführbarkeit des Auftrages.

Diese Gefährdung können Sie z. B durch folgende Maßnahmen reduzieren:


Maßnahmen

Für die Betonpumpenbetreiber:

  • Organisieren Sie, dass alle benötigten Informationen vor dem Einsatz allen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden.
  • Fordern Sie von der Auftraggeberin oder vom Auftraggeber einen ausreichenden zeitlichen Vorlauf für die Einsatzplanung ein.
  • Stellen Sie sicher, dass die für einen sicheren Betonpumpeneinsatz benötigten Informationen von der Auftraggeberin oder vom Auftraggeber während des Bestellvorgangs eingeholt werden. Notwendige baustellenrelevante Daten zum sicheren Pumpen sind u. a.:
    • Beschaffenheit der öffentlichen Zufahrtswege und der Verkehrswege auf der Baustelle (Höhe, Breite, Tragfähigkeit des Untergrundes, Brückenlasten, Ordnung und Sauberkeit des Untergrunds)
    • Beschaffenheit des Untergrunds am Aufstellort
      • ausreichend große und ebene Fläche
      • Tragfähigkeit entsprechend der maximal auftretenden Eckstützkräfte und der eingesetzten Lastverteilungsmittel
      • Abstände zu Gruben, Verbauen
      • evtl. vorhandene freihängende Leitungen
  • Klären Sie im Vorfeld, ob ein Aufstellen im öffentlichen Verkehrsraum notwendig ist und weisen Sie die auftraggebende Person darauf hin, dass sie die entsprechenden Genehmigungen einholen muss.
  • Erfragen Sie, ob spezielles Zubehör (z. B. Schlauchverlängerungen, Rundverteiler) benötigt wird und weisen Sie die Auftraggeberin oder den Auftraggeber auf die evtl. benötigte Anpumpmischung hin.
  • Weisen Sie die Auftraggeberin oder den Auftraggeber darauf hin, dass alle zu treffenden vorbereitenden Maßnahmen für einen sicheren Einsatz der Betonpumpe auf der Baustelle der oder dem Verantwortlichen der Baustelle obliegen.
  • Weisen Sie die Auftraggeberin oder den Auftraggeber auf die für die jeweilige Einbausituation notwendige Pumpfähigkeit des von ihm bestellten Betons hin (z. B. können Größtkorn und Stahlfasern die Pumpfähigkeit einschränken). Ferner sind spezielle Betonrezepturen (selbstverdichtender Beton, Leicht- und Schwerbeton) oft nur unter Durchführung besonderer Maßnahmen pumpbar.
  • Stellen Sie sicher, dass seitens der Auftraggeberin oder des Auftraggebers
    • Einweisungspersonal zur Verfügung gestellt wird, das auf der Baustelle das Rangieren der Fahrzeuge regelt,
    • eine Reinigungsmöglichkeit und ein Entsorgungsort für Restbeton aus der Betonpumpe zur Verfügung gestellt werden.
  • Beachten Sie die zum geplanten Einsatz herrschenden klimatischen Einflüsse wie Temperatur (Einfrieren, Stopferneigung) sowie Wind, Sturm, Gewitter, Schnee und Eis.
  • Qualifizieren Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemäß der DGUV Information 213-020.
  • Legen Sie interne Arbeitsanweisungen für einen sicheren Pumpbetrieb fest und unterweisen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dahingehend.
  • Qualifizieren Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so, dass auftretende Sprachbarrieren überwunden werden.
  • Überprüfen und dokumentieren Sie die Einweisung und Ausbildung Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen durch geeignete Mittel und Methoden.
  • Organisieren Sie den Einsatz von Betonpumpen so, dass eine psychische Fehlbeanspruchung des Fahrpersonals vermieden wird.
  • Stellen Sie jeder Fahrerin und jedem Fahrer die benötigte und geeignete Schutzausrüstung zur Verfügung.
Abb. 2 Zusammenarbeit aller Betroffenen für den Einsatz von Betonpumpen und Fahrmischern

Abb. 2 Zusammenarbeit aller Betroffenen für den Einsatz von Betonpumpen und Fahrmischern

Maßnahmen für die Fahrmischerbetreiberin oder den Fahrmischerbetreiber:

Abb. 3 Gute Organisation des Einsatzes von Betonpumpe und Fahrmischer auf der Baustelle

Abb. 3 Gute Organisation des Einsatzes von Betonpumpe und Fahrmischer auf der Baustelle

  • Organisieren Sie, dass alle benötigten Informationen vor dem Einsatz allen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden.
  • Fordern Sie von der Auftraggeberin oder vom Auftraggeber einen ausreichenden zeitlichen Vorlauf für die Einsatzplanung ein.
  • Stellen Sie sicher, dass die für einen sicheren Fahrmischereinsatz benötigten Informationen von der Auftraggeberin oder vom Auftraggeber beim Bestellvorgang eingeholt werden. Notwendige baustellenrelevante Daten für den sicheren Einsatz des Fahrmischers sind:
    • Beschaffenheit der öffentlichen Zufahrtswege und der Verkehrswege auf der Baustelle (Höhe, Breite, Tragfähigkeit des Untergrundes, Brückenlasten, Ordnung und Sauberkeit des Untergrunds)
    • Beschaffenheit des Untergrunds am Aufstellort
      • ausreichend tragfähige, große und ebene Fläche
      • Abstände zu Gruben, Verbauen
      • evtl. vorhandene freihängende Leitungen
    • Klären Sie im Vorfeld, ob ein Entladen im öffentlichen Verkehrsraum notwendig ist und weisen Sie die auftraggebende Person darauf hin, dass sie die entsprechenden Genehmigungen einholen muss.
    • Erfragen Sie, ob spezielles Zubehör (z. B. zusätzliche Schurre, Rohrentladung) benötigt wird.
    • Weisen Sie die Auftraggeberin oder den Auftraggeber darauf hin, dass alle zu treffenden vorbereitenden Maßnahmen für einen sicheren Einsatz des Fahrmischers auf der Baustelle der oder dem Verantwortlichen der Baustelle obliegen.
    • Stellen Sie sicher, dass seitens der Auftraggeberin oder des Auftraggebers
      • geeignetes Einweisungspersonal zur Verfügung gestellt wird, das auf der Baustelle das Rangieren der Fahrzeuge regelt,
      • eine Reinigungsmöglichkeit und ggf. ein Entsorgungsort für Restbeton aus dem Fahrmischer zur Verfügung gestellt werden.
  • Weisen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Bedienung der Fahrmischer ein und unterweisen Sie diese regelmäßig.
  • Legen Sie interne Arbeitsanweisungen für einen sicheren Fahrmischerbetrieb fest und unterweisen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dahingehend.
  • Qualifizieren Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so, dass auftretende Sprachbarrieren überwunden werden.
  • Überprüfen und dokumentieren Sie die Einweisung und Ausbildung Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in regelmäßigen Abständen durch geeignete Mittel und Methoden.
  • Der Einsatz von Fahrmischern ist so zu organisieren, dass eine psychische Fehlbeanspruchung des Fahrpersonals vermieden wird.
  • Stellen Sie jeder Fahrerin und jedem Fahrer die benötigte und geeignete Schutzausrüstung zur Verfügung.

3.2 Fahrmischer

3.2.1 Vorbereiten des Fahrmischers für den Betrieb

Bevor der Fahrmischer in Betrieb genommen wird, um den Frischbeton zu laden und auf die Baustelle zu liefern, sind bestimmte Tätigkeiten an dem Fahrzeug notwendig, welche die Sicherheit im Straßenverkehr und auf der Baustelle gewährleisten.


Rechtliche Grundlagen

Weitere Informationen
  • DGUV Grundsatz 314-002 "Kontrolle von Fahrzeugen durch Fahrpersonal"
  • DGUV Grundsatz 314-003 "Prüfung von Fahrzeugen durch Sachkundige"
  • Betriebsanleitung der Herstellerfirma

Gefährdungen
  • Abstürzen beim Besteigen der Fahrzeugaufbauten und des Fahrerhauses.
  • Verletzungen, z.B. der Augen, durch hohe Wasserdrücke beim Befüllen und Entleeren des Wassertanks.
  • Verbrühungen, insbesondere im Winter, z. B. durch heißes Wasser (ca. 80 Grad) beim Befüllen der Wassertanks.
  • Augenverletzungen beim Reinigen des Einfülltrichters und Trommeleinfüllbereichs nach der Frischbetonbeladung.
  • Getroffen werden von herunterfallenden Gegenständen, z. B. von Auslauf- und Verlängerungsschurren, Schläuchen, Aufstiegsleiter zum Podest, Kleinteilen.
  • Psychische Fehlbelastungen durch Stress, Zeitmangel, Arbeitsüberlastung.
  • Reizungen von Haut, Augen und Schleimhäuten, z. B. durch die Einwirkung von Trennmittel.
  • Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch ungünstige klimatische Bedingungen (z. B. Hitze oder Kälte).

Diese Gefährdungen können Sie mit folgenden Maßnahmen reduzieren:


Maßnahmen
  • Achten Sie darauf, dass bei der Anschaffung des Fahrmischers
    • Tritte und Arbeitspodeste rutschhemmend und ausreichend groß ausgeführt sind, z. B. auf dem Unterfahrschutz,
    • nur geeignete Schurren, die sich problemlos ineinander haken lassen, zum Einsatz kommen,
    • Leitern so gestaltet sind, dass keine Quetsch- und Rutschgefahr besteht.
  • Stellen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geeignete persönliche Schutzausrüstung wie Sicherheitsschuhe, Schutzhelm, Schutzbrille, Schutzhandschuhe und ggf. Gehörschutz sowie Wetterschutzkleidung zur Verfügung und sorgen Sie dafür, dass diese getragen wird.
  • Lassen Sie die Druckbehälter am Mischerfahrzeug im Sinne der geltenden Gesetzgebung prüfen.
  • Weisen Sie Ihr Fahrpersonal von Fahrmischern darauf hin, den Einsatz von Trennmitteln so gering wie möglich zu halten, um Rutschgefahren zu vermeiden.
  • Stellen Sie dem Fahrpersonal für die Reinigung des Fahrzeuges sichere Arbeitsplätze zur Verfügung, z. B. Podestleitern.
  • Unterweisen Sie vor Antritt der Fahrt die Fahrmischerfahrerin oder den Fahrmischerfahrer, dass folgende Kontrollen und Vorbereitungsarbeiten am Fahrzeug durchzuführen sind, um ein sicheres Fahren im Straßenverkehr zu gewährleisten, z. B:
    • Bei der Beladung des Fahrmischers dürfen die Ladungs- und Befüllungsgrenzen der Mischertrommel sowie das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeuges nicht überschritten werden. Achten Sie insbesondere auf Anbackungen in der Mischertrommel.
    • Alle beweglichen Teile am Fahrzeug und Aufbau, z. B. Auslauf- und Verlängerungsrutschen, Schläuche, Aufstiegsleiter zum Einfülltrichter, sind zu befestigen.
    • Schläuche und Leitungen, z. B. für Wasser und Hydraulik, sind auf Porosität, Scheuerstellen oder sonstige Beschädigungen zu untersuchen und ggf. auszutauschen.
    • Handläufe, Knie- und Fußleisten der Podeste sind auf Beschädigungen zu prüfen.
    • Beleuchtung, Brems-, und Begrenzungsleuchten sind auf Beschädigung, Funktionsfähigkeit und Verschmutzung zu prüfen, zu reinigen und ggf. zu reparieren.
    • Die Verstellspindel muss leichtgängig betätigt werden können und gegen unbeabsichtigtes Herausdrehen gesichert werden.
    • Druckmesseinrichtungen sind auf Funktionsfähigkeit zu überprüfen.
    • Die Schutzeinrichtungen der Rollen für die Mischtrommellagerung müssen ausreichend Schutz bieten.
    • Alle Absperrhähne, z. B. der Zusatzmittelbehälter, Wassertanks, Druckluftleitungen sind zu verschließen.
    • Alle Stellteile sind vor unbefugtem Betätigen zu sichern.
    • Die Einstellung der richtigen Drehzahl der Mischertrommel ist abhängig von z. B. Ladevolumen, Kurven, Konsistenz des Betons, Fahrweg (Steigung).
    • Das Fahrzeug, insbesondere der Einlauftrichter und die Schurre, sind zu reinigen.
    • Fremdkörper zwischen Reifen sind zu entfernen.
    • Leichtgängigkeit der Bowdenzüge prüfen; Mängel sind zu beseitigen.
    • Alle Sensoren und Kameras sind auf Funktionsfähigkeit zu prüfen.
    • Rundgang durchführen, Fahrzeug auf sichtbare Mängel an Karosserie und Aufbau prüfen.
    • Für optimale Sicht ist zu sorgen, z.B. Eis und Schneefreiheit der Scheiben und Spiegel.
    • Im Winter ist eine kleine Menge von Streugut im Fahrzeug mitzuführen.
    • Das gültige Prüfbuch für druckbeaufschlagte Flüssigkeitsbehälter ist immer mitzuführen.
    • Die Sicherheitseinrichtung gegen Drucküberschreitung muss unbeschädigt und verplombt sein.
    • Die Kennzeichnung der Schaltfunktionen ist in regelmäßigen Abständen auf Beschädigungen und Lesbarkeit zu überprüfen.
Abb. 4 Absicherung der Auslaufschurre um im Straßenverkehr keine Betonreste zu verlieren

Abb. 4 Absicherung der Auslaufschurre um im Straßenverkehr keine Betonreste zu verlieren

Beste Praxis
Wenn eine Reinigung der Auslaufschurre auf der Baustelle nicht möglich ist, sichern Sie diese mit einem Auslaufschutz (Abb. 4).
Zur Vermeidung von Verletzungen im Zuge von Abschmierarbeiten am Laufrad der Trommel installieren Sie eine Zentralschmierung (Abb. 8).


Abb. 5 Reifenprüfung vor Abfahrt



Abb. 6 Rückspiegel einstellen vor Fahrtantritt

Abb. 5 Reifenprüfung vor Abfahrt

Abb. 6 Rückspiegel einstellen vor Fahrtantritt


Abb. 7 Abgedecktes Trommellaufrad
Abb. 8 Zentralschmierung Anschluss Tragrolle

Abb. 7 Abgedecktes Trommellaufrad

Abb. 8 Zentralschmierung Anschluss Tragrolle


Abb. 9 Zentral gelegte Schmierstelle
Abb. 10 Unterste Sprosse der Aufstiegsleiter vom Boden aus gut erreichbar.

Abb. 9 Zentral gelegte Schmierstelle

Abb. 10 Unterste Sprosse der Aufstiegsleiter vom Boden aus gut erreichbar.


Abb. 11 Zubehörkasten am Fahrmischer für Kleinteile
Abb. 12 Zubehörkasten am Fahrmischer für Kleinteile

Abb. 11 Zubehörkasten am Fahrmischer für Kleinteile

Abb. 12 Zubehörkasten am Fahrmischer für Kleinteile


3.2.2 Fahren im öffentlichen Verkehr

Nach dem Beladen des Fahrmischers mit Frischbeton verlässt dieser das Werk und begibt sich in den öffentlichen Straßenverkehr. Neben der Stresssituation aufgrund des Verkehrsaufkommens bedeuten Größe, Masse, Fahrverhalten und Unübersichtlichkeit des Fahrzeuges für das Fahrpersonal besondere Herausforderungen mit hohen Gefährdungen. Es ist empfehlenswert, hierfür technische Hilfsmittel und Assistenzsysteme vorzusehen.

Insbesondere beim Rangieren sind geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Z. B. stellen das Rückwärtsfahren und das Zurücksetzen gefährliche Verkehrsvorgänge dar.


Rechtliche Grundlagen

Weitere Informationen
  • DGUV Information 212-016 "Warnkleidung"
  • EN ISO 20471 "Warnschutzkleidung", Ausgabedatum 2017-03
  • Sicherheitshandbuch "Förder- und Verteilmaschinen für Beton" des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA)
  • Zeichengebung für Einweisende (siehe Anhang)
  • Richtlinien für die Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA 95)
  • DGUV Grundsatz "Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten", Leitfaden für Betriebsärzte zur Anwendung des G 25
  • Betriebsanleitung der Herstellerfirma

Gefährdungen
  • Erfasst werden durch andere Fahrzeuge während der Teilnahme am Straßenverkehr und beim Halten und Aussteigen aus dem Fahrzeug.
  • Beim Abbiegen, Rückwärtsfahren und Rangieren im öffentlichen Straßenverkehr können Personen oder Gegenstände von Fahrmischerfahrzeugen überrollt oder gequetscht werden.
  • Unfälle infolge von Konzentrationsproblemen durch Überarbeitung oder Übermüdung.
  • Psychische Fehlbelastungen, z. B. durch
    • Überforderung und in der Folge Stress aufgrund zu knapper Tourenplanung,
    • Zeitdruck, z. B. aufgrund extremer Verkehrssituationen,
    • Größe, Masse, Fahrverhalten und Unübersichtlichkeit des Fahrmischers,
    • Informationsflut, z. B. durch Telefon, Navigation, Verkehr.
  • Kollisionen mit Fahrzeugbeschädigungen an zu engen oder zu niedrigen Durchfahrten
    • aufgrund von Nichterkennen von widrigen Verkehrssituationen,
    • bei schlechten Sichtverhältnissen,
    • durch gesundheitliche Beeinträchtigungen des Fahrpersonals,
    • infolge von Ablenkung durch Telefon, Navigation, Essen, Trinken.
  • Unfälle durch eingeschränkte Fahrtüchtigkeit des Personals.
  • Kippen und Schleudern, insbesondere bei Einschränkung der Fahrsicherheit durch Beeinflussung der Fahrdynamik des Fahrzeuges
    • bei schlechten Wegstrecken, Straßen- oder Witterungsverhältnissen,
    • bei Nutzung nicht geeigneter Straßen z. B. auf Veranlassung des Navigationsgerätes,
    • wegen unterschiedlicher Beladung der Fahrmischertrommel, z. B. unterschiedlicher Befüllungsgrad, Überladung, besondere Betoneigenschaften,
    • aufgrund unangepasster Geschwindigkeit, insbesondere in Kurven.
  • Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs durch Verlieren von Beton während der Fahrt aus der Trommel oder von Restbeton von der Schurre.
  • Ablenkung durch z. B. Nutzung vom Telefon, Bedienung des Navigationssystems, Essen, Trinken während der Fahrt.

Diese Gefährdungen können Sie mit folgenden Maßnahmen reduzieren:


Maßnahmen

Technische Maßnahmen

  • Achten Sie darauf, dass Fahrzeuge bei der Anschaffung dem Stand der Technik entsprechen, z. B.:
    • Ausrüstung mit Fahrerassistenzsystemen, z. B. Abbiegeassistent, Abstandsregeltempomat, Rückfahrassistenzsystem, Kamera-Monitor-Systemen, Klimaanlage
    • Ladungssicherungsmöglichkeiten z. B. für Kleinteile, Schläuche und Zusatzmittelbehälter

Organisatorische Maßnahmen

  • Unterweisen Sie Ihre Fahrmischerfahrerinnen und Fahrmischerfahrer regelmäßig über die richtigen Verhaltensweisen beim Führen, Bewegen und Anhalten des Fahrzeuges über folgende Punkte:
    • Dimensionen des Fahrzeuges und der dazugehörigen Aufbauten, z. B. Höhe, Breite, Gewicht sind zu beachten.
    • Beim Abbiegen ist erhöhte Aufmerksamkeit für den nachfolgenden Verkehr und seitlich neben dem Fahrzeug befindliche Verkehrsteilnehmende – insbesondere Fußgänger und Fußgängerinnen sowie Radfahrende – notwendig.
    • Bei Fahrzeugpannen im Verkehr sind die erforderlichen Verhaltensmaßnahmen durchzuführen und Sicherungsmittel zu benutzen und aufzustellen, z. B. Warndreieck, Warnweste, Warnleuchten, Beleuchtungseinrichtungen.
    • Bei Aussteige- und Absteigevorgängen aus oder von dem Fahrzeug hat das Fahrpersonal sich umsichtig zu verhalten und alle Hilfseinrichtungen zu nutzen, um selbst nicht erfasst zu werden, z. B. Rückspiegel, Assistenzsysteme.
    • Die Geschwindigkeit des Fahrzeuges muss den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung angepasst sein.
    • Bei der Kurvenfahrt ist die veränderte Schwerpunktlage des beladenen Fahrmischers zu berücksichtigen.
    • Die Drehgeschwindigkeit der Trommel wirkt sich auf die Fahrdynamik des Fahrzeuges aus. Um das Fahrzeug sicher fahren zu können, ist die Mischertrommeldrehzahl richtig einzustellen und ggf. nachzuregeln. Hierbei müssen Sie die Angaben der Fahrzeug-, Trommel- und Frischbetonhersteller beachten.
    • Um das Verlieren von Frischbeton zu vermeiden, achten Sie darauf, dass die Auslaufschurre z. B. durch Auslaufschutz, Schwingklappe oder hydraulischen Trommelverschluss abgesichert ist.
    • Setzen Sie nur unterwiesene Personen ein, die zuverlässig, körperlich und geistig geeignet sind und beauftragen Sie diese schriftlich.
  • Weisen Sie darauf hin, dass
    • beim Entladeprozess im öffentlichen Verkehr die genehmigten und zugewiesenen Stellplätze benutzt werden.
    • die für den Entladeprozess notwendigen Abstände zum fließenden Verkehr einzuhalten sind.
  • Führen Sie mindestens zwei Mal im Jahr Führerscheinkontrollen beim Fahrpersonal durch.
  • Vereinbaren Sie mit Ihrem Fahrpersonal, dass es Ihnen die gesundheitliche Eignung für das Führen der Fahrzeuge nachweist.
  • Planen Sie so, dass das Fahrpersonal die festgelegten Touren in angemessener Zeit erledigen kann. Berücksichtigen Sie dabei z. B. die Verkehrslage, die Beschaffenheit und Zugänglichkeit der Fahrwege sowie Witterung und Jahreszeit.
  • Achten Sie bei der Tourenplanung darauf, dass Ihre Beschäftigten die Lenk- und Ruhezeiten einhalten können.
  • Stellen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geeignete persönliche Schutzausrüstung wie Sicherheitsschuhe mit Umknickschutz, Schutzhelm, Schutzbrille, Schutzhandschuhe und ggf. Gehörschutz und Warnweste zur Verfügung und sorgen Sie dafür, dass diese getragen wird.
  • Sollte ein Rückwärtsfahren notwendig sein, unterweisen Sie Ihr Fahrpersonal für folgende Sicherheitsmaßnahmen:
    • Alle vom Rückwärtsfahren betroffenen Personen sind darüber in Kenntnis zu setzen.
    • Das Rückwärtsfahren darf Schrittgeschwindigkeit nicht überschreiten.
    • Ausreichende Abstände zu allen Verkehrsteilnehmern und Objekten sind einzuhalten; der seitliche Abstand von 0,5 Meter rund um den Fahrmischer ist nicht zu unterschreiten.
    • Die zur Einweisung notwendige Zeichengebung des Einweisers bzw. der Einweiserin ist im Vorfeld abzusprechen und festzulegen.
    • Während des Rückwärtsfahrens muss immer Blickkontakt zwischen Fahrer bzw. Fahrerin und Einweiser bzw. Einweiserin bestehen.
    • Warnsignale (akustisch und visuell) sind zu vereinbaren.
    • Nutzung der vorhandenen Fahrerassistenzsysteme.

Personenbezogene Maßnahmen

  • Sorgen Sie dafür, dass die Fahrweise den jahreszeitlich typischen Straßenverhältnissen angepasst erfolgt, z. B. sind Schnee, Eis, Laub und große Wasseransammlungen auf Straßen zu beachten.
  • Weisen Sie darauf hin, dass sich auf verwendete Navigationsgeräte nicht verlassen werden kann.
  • Weisen Sie Ihr Fahrpersonal an, dass sofort anzuhalten ist, wenn sich das Einweisungspersonal nicht mehr im Sichtbereich befindet.

Beste Praxis
Assistenzsysteme und Kameras sind technische Hilfsmittel, die das Fahrpersonal über alle Aktivitäten rund um dessen Fahrzeug informieren. Das so genannte "360°-BirdView"-Kamerasystem bietet dem Fahrpersonal von Fahrmischern eine Hilfestellung für die Rundumsicht beim Rangieren, Rückwärtsfahren und Positionieren des Fahrzeuges. Jedoch ist z. B. durch starre Blickwinkel nicht immer eine ausreichende Überwachung und Einsehbarkeit des Gefahrenbereiches möglich, eine Gefährdung von Personen kann dadurch nicht ausgeschlossen werden. Ist eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmerinnen oder Verkehrsteilnehmer nicht auszuschließen, müssen Sie dafür sorgen, dass das Fahrpersonal eingewiesen wird.


Abb. 13 Display in der Fahrerkabine für Abbiegeassistenz und
Abb. 14 Frontkamera am Fahrzeug von insgesamt sechs Kameras am Fahrzeug

Abb. 13 Display in der Fahrerkabine für Abbiegeassistenz und "BirdView"-Kamerasystem

Abb. 14 Frontkamera am Fahrzeug von insgesamt sechs Kameras am Fahrzeug

Abb. 15 Seitenkamera an der Fahrerkabine von insgesamt sechs Kameras am Fahrzeug

Abb. 15 Seitenkamera an der Fahrerkabine von insgesamt sechs Kameras am Fahrzeug


3.2.3 Betrieb des Fahrmischers auf der Baustelle

Hat der Fahrmischer mit dem Frischbeton die Baustelle erreicht, warten eine Reihe von Tätigkeiten auf die Fahrmischerfahrerin oder den Fahrmischerfahrer mit einem hohen Gefährdungspotential für diese oder diesen selbst, aber auch für alle weiteren Beteiligten auf der Baustelle. Es beginnt mit dem Verfahren des Fahrmischers zum Entladeort, dann der Entladeprozess, das anschließende Reinigen und letztlich die Frage nach der Entsorgung des Restbetons. Die ersten Vorbereitungen zu diesen Arbeiten können bereits in der Wartezone, soweit möglich, erfolgen.


Rechtliche Grundlagen

Weitere Informationen
  • DGUV Information 212-016 "Warnkleidung"
  • "Bausteine" der BG BAU, A007, A008, A067
  • Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan (SiGe-Plan)
  • Betriebsanleitung der Herstellerfirma

Gefährdungen
  • Erfasst werden durch den fließenden Verkehr bei Standplatz im öffentlichen Verkehrsraum während des Entladens.
  • Abrutschen und Abstürzen von den Arbeitsplätzen am Fahrmischer.
  • Lärmbelastung bei erhöhter Drehzahl der Fahrmischertrommel.
  • Eingezogen werden, Abstürzen bei der Zugabe von Zusatzmitteln und Fasern.
  • Umkippen oder Wegrutschen des Fahrzeuges auf Verkehrswegen der Baustelle wegen nicht ausreichender Tragfähigkeit.
  • Erfassen, Quetschen und Überfahren von Personen auf der Baustelle, insbesondere beim gleichzeitigen Entladevorgang mit zwei Fahrmischern.
  • Anstoßen an Gegenständen, z. B. Maschinen, Baustellensilos, Gerüsten, Bauwerksteilen beim Fahren auf der Baustelle.
  • Getroffen und gequetscht werden von Personen durch wegfliegende Teile infolge von Beschädigungen des Fahrzeuges durch Fremdkörper, z. B. Betonstähle, Werkzeuge, weitere Werkstoffe oder Bauteile.
  • Quetschen und getroffen werden, z. B. an der Auslaufschurre, am Betonkübel des Kranes, an der Betonpumpe während des Entladevorgangs am Heck des Fahrmischers und Quetschen beim Einhängen weiterer Schurren als Verlängerung.
  • Quetschgefahr beim Herunterlassen der Leiter.
  • Körperliche Belastung des Fahrpersonals von Fahrmischern beim Entleeren der Trommel.
  • Getroffen werden des Fahrpersonals von Fahrmischern aber auch des Baustellenpersonals durch Überlastung der Auslaufeinrichtungen, Schurre, Verlängerungen, Rohre.
  • Getroffen werden von herabfallenden Betonresten oder dem Kübel und seinen Teilen.
  • Quetschen oder getroffen werden durch das Absetzen, Wegziehen oder Pendeln des Betonkübels beim Krantransport.
  • Zurückspritzen des Restbetons aus dem Pumpentrichter z. B. aufgrund fehlenden Frischbetons.
  • Durch das Ansaugen von Luft im Aufgabebehälter der Betonpumpe kann es zum Ausschlagen des Endschlauches der Betonpumpe kommen. Hierdurch kann die Person am Endschlauch verletzt werden.
  • Abrutschen beim Reinigen der Auslaufschurre und beim Auf- und Absteigen auf den Tritt des Unterfahrschutzes.
  • Hautverletzungen und Reizungen der Atemwege z. B. durch Trennmittel, Frischbeton.
  • Ausrutschen infolge des Trennmittels.

Diese Gefährdungen können Sie mit folgenden Maßnahmen reduzieren:


Maßnahmen

Abb. 16 Quetsch- und Scherstelle beim Einhängen der Verlängerung der Auslaufschurre
Abb. 17 Sicherung vor Quetschgefahr an der Auslaufschurre: Entriegelung nur mit beiden Händen möglich

Abb. 16 Quetsch- und Scherstelle beim Einhängen der Verlängerung der Auslaufschurre

Abb. 17 Sicherung vor Quetschgefahr an der Auslaufschurre: Entriegelung nur mit beiden Händen möglich

  • Unterweisen Sie Ihr Fahrpersonal von Fahrmischern auf die besonderen Gefahren beim Befahren der Baustelle mit den Fahrmischern und beim Entladevorgang des Frischbetons. Es hat
    • sich nur hinter der Absperrung zum öffentlichen Verkehr und im unmittelbaren Bereich des Fahrmischers aufzuhalten;
    • die Zugabe von z. B. Zusatzmitteln, Fasern von einem sicheren Standplatz aus durchzuführen; Knieleisten, Handläufe und Einfülltrichter sind als Standplätze ungeeignet;
    • die sichere Befahrbarkeit der Fahrwege zu erkunden;
    • darauf zu achten, dass auf der Baustelle die Fahrwege im Hinblick auf die Last und die Achslast des Fahrmischers ausreichend tragfähig sind, ggf. ist die Bauleitung darüber zu informieren, dass die Befahrbarkeit nicht gegeben ist;
    • auf die Seitenneigung und das Gefälle des Fahrweges in Bezug auf das Rutschverhalten des Fahrzeuges zu achten, um ein sicheres Befahren zu ermöglichen;
    • Informationen, z. B. bei der Bauleitung, über Schächte, Hohlräume und ggf. Beurteilung der Tragfähigkeit des Standplatzes des Fahrmischers einzuholen.
  • Stellen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geeignete persönliche Schutzausrüstung wie Sicherheitsschuhe für die Baustelle der Kategorie S3 mit Umknickschutz, Schutzhelm, Schutzbrille, Schutzhandschuhe und ggf. Gehörschutz zur Verfügung und sorgen Sie dafür, dass diese getragen wird.
  • Achten Sie beim Kauf des Fahrmischers darauf, dass die Leitereinrichtungen frei von Quetsch- und Scherstellen sind.
  • Stellen Sie Ihren Beschäftigten geeignete Warnkleidung zur Verfügung und sorgen Sie dafür, dass diese getragen wird. Achten Sie insbesondere bei Baustellen im Straßenverkehr darauf, dass Warnkleidung der Klasse 2 oder 3 erforderlich sein kann.
  • Rüsten Sie die Mischerfahrzeuge mit Augenspülflaschen aus.
  • Sorgen Sie dafür, dass das Fahrpersonal von Fahrmischern Wechselkleidung auf dem Fahrzeug mitführt, um z. B. bei Betonverschmutzungen Verletzungen vorzubeugen.
  • Unterweisen Sie Ihr Fahrpersonal von Fahrmischern, dass zu verbauten Baugruben ein Mindestsicherheitsabstand von einem Meter und bei nicht verbauten Baugruben von zwei Metern einzuhalten ist.
  • Beim Rückwärtsfahren muss ausgeschlossen werden, dass andere Personen gefährdet werden. Kann das nicht gewährleistet werden, muss sich die Fahrerin oder der Fahrer einweisen lassen.
  • Die einweisende Person gibt der Fahrmischerfahrerin oder dem Fahrmischerfahrer Zeichen, damit andere nicht gefährdet werden. Sie warnt auch weitere Personen, welche die Situation möglicherweise falsch einschätzen.
  • Die Fahrmischerfahrerin oder der Fahrmischerfahrer müssen das Fahrzeug sofort anhalten, wenn sie die einweisende Person nicht mehr sehen können.
  • Assistenzsysteme wie z. B. Rückfahrkameras, Sensoren und 360°-Rundumsichtkamerasysteme unterstützen das sichere Rangieren des Fahrzeuges.
  • Der Entladevorgang des Frischbetons kann durch unterschiedliche Verfahrensweisen, z. B. auch mit zwei Fahrmischern gleichzeitig erfolgen. Achten Sie hierbei vor allem auf
    • ausreichende Platzverhältnisse,
    • optimale Einweisung,
    • koordinierte An- und Abfahrt.

Abb. 18 Betonkübel am Baustellenkran
Abb. 19 Befüllung des Betonkübels

Abb. 18 Betonkübel am Baustellenkran

Abb. 19 Befüllung des Betonkübels

Bei den weiteren Verfahrensweisen unterweisen Sie das Fahrpersonal von Fahrmischern dahingehend, dass folgende Maßnahmen umgesetzt werden:

SCHWENKSCHURRE

  • Das Fahrpersonal muss die Sicherheitsabstände der Fahrzeuge zu Gräben und Baugruben einhalten.
  • Eine Verlängerung der Auslaufschurre kann zu einer Überlastung und damit zum Absturz der Rutsche führen. Die Angaben des Herstellers des Fahrmischers in der Betriebsanleitung sind zu berücksichtigen.
  • Der Endanschlag an der Höhenverstellspindel ist gegen Überdrehen zu sichern, z. B. durch einen Anschlag.
  • Die Auslaufschurrenbleche unterliegen hohem Verschleiß und können infolge der Abnutzung scharfkantig werden. Regelmäßige Sichtkontrollen sind notwendig. Gegebenenfalls sind sie auszutauschen.
  • Die Fahrmischerfahrerin oder der Fahrmischerfahrer hat sich während des Entladevorgangs so zu positionieren, dass sie oder er den Gefahrbereich am Heck des Fahrmischers einsehen kann.
  • Wenn Gefahr für andere Personen besteht, muss der Entladevorgang jederzeit angehalten, oder die Entleerung wegen möglicher Störungen beendet werden können.

KÜBEL

  • Beim Entladevorgang darf sich niemand im Gefahrbereich aufhalten, z. B. nicht unter schwebenden Lasten, Betonkübeln und anderen beweglichen Teilen.
  • Das Personal des Kranes und Fahrmischers hat sich über alle sicherheitsrelevanten Informationen zu verständigen, z. B. die Tragfähigkeit des Kranes und die Masse des Frischbetons.
  • Vor Befüllung des Betonkübels ist auf eine sichere Aufstellung des Kübels zu achten.
  • Beim Anheben oder Absenken des Betonkübels ist immer mit der Kranführerin oder dem Kranführer Kontakt zu halten (Sprechfunk, Sichtkontakt).
  • Bei einer Rückentladung des Kübels in den Fahrmischer ist darauf zu achten, dass ein Entleeren des Kübels gefahrlos durchzuführen ist.

BETONPUMPE

  • Insbesondere beim Entleeren des Fahrmischers in den Aufgabetrichter der Betonpumpe ist geeignete persönliche Schutzausrüstung, z. B. Schutzbrille, Schutzhelm, Sicherheitsschuhe zu tragen.
  • Während des Entladevorgangs ist darauf zu achten, dass der Aufgabetrichter der Betonpumpe immer soweit gefüllt ist, dass keine Luft in die Förderleitung eingesaugt und gepumpt wird. Es muss die Möglichkeit geschaffen werden, dass die Beteiligten sich über den Füllstand des Aufgabetrichters der Betonpumpe informieren.
  • Sollte unbeabsichtigt Luft durch die Pumpe angesaugt werden, ist die Betonpumpenmaschinistin oder der Betonpumpenmaschinist sofort in Kenntnis zu setzen um Maßnahmen zu ergreifen, die ein Ausschlagen des Endschlauches verhindern.
  • Die NOT-HALT-Einrichtung an der Betonpumpe muss allen Beteiligten bekannt und gut zugänglich sein.

REINIGEN DES FAHRMISCHERS UND UMGANG MIT RESTBETON

  • Die Auslaufschurre ist sofort nach Gebrauch zu reinigen. Dies darf nur von geeigneten Arbeitsplätzen, z. B. Podesten und sicheren Standplätzen aus, durchgeführt werden.
  • Arbeitsplätze und Verkehrswege, z. B. Aufstiegseinrichtungen, Podeste und Handläufe auf den Maschinen, sind möglichst nicht mit Trennmittel einzusprühen.
  • Bei der Entsorgung des Restbetons auf der Baustelle sind alle Maßnahmen wie beim normalen Entladevorgang zu berücksichtigen. Bei der Reinigung ist analog zu verfahren.
  • Die Trommel ist so zu reinigen, dass Anbackungen in der Trommel vermieden und somit die Häufigkeit des Einsteigens minimiert werden.
  • Die Schutzeinrichtung am Trommeleinlauf muss die Einzugsstelle wirksam absichern.

Abb. 20 Betonieren auf der Baustelle mit verschiedenen Arbeitsmitteln
Abb. 21 Reinigen des Einlauftrichters und der Auslaufschurre

Abb. 20 Betonieren auf der Baustelle mit verschiedenen Arbeitsmitteln

Abb. 21 Reinigen des Einlauftrichters und der Auslaufschurre

ABFAHRTSKONTROLLE NACH BAUSTELLENEINSATZ
Vor Verlassen der Baustelle in den öffentlichen Verkehr hat das Personal

  • alle beweglichen Teile, z. B. die Schwenkschurre, an den dafür vorgesehenen Stellen sicher anzubringen und alle losen Teile, z. B. Schläuche, wegzuräumen oder an dem Fahrzeug sicher zu befestigen.
  • die richtige Drehrichtung der Trommel zu berücksichtigen.
  • die Reifen auf Fremdkörper zu kontrollieren und diese ggf. zu entfernen.
  • Betonanhaftungen am Fahrzeug zu beseitigen.
  • die Auslaufschurre vor dem Verlieren von Restbeton, z. B. durch Auslaufschutz, Schwingklappe oder hydraulischen Trommelverschluss, abzusichern.
  • alle Gefährdungen und Maßnahmen aus Kapitel 3.2.1 zu beachten.

Abb. 22 Zusätzlicher klappbarer Aufstieg gestattet bessere Erreichbarkeit des Trichters
Abb. 23 Rutschhemmend gestaltete Standfläche

Abb. 22 Zusätzlicher klappbarer Aufstieg gestattet bessere Erreichbarkeit des Trichters

Abb. 23 Rutschhemmend gestaltete Standfläche


3.3 Autobetonpumpen

3.3.1 Vorbereiten der Betonpumpe für den Betrieb

Wird der Einsatz und der Betrieb einer Betonpumpe auf der Baustelle angefordert, ergeben sich bereits am Standort der Betonpumpe Vorbereitungsarbeiten. Diese sind auf die Technik des Fahrzeuges, die Eignung des Fahrerpersonals, die erforderliche Fahrgenehmigung und die zu erwartende Situation im öffentlichen Straßenverkehr sowie die auf der Baustelle zu erwartenden Bedingungen zurückzuführen.

Fahrzeuge mit Mängeln, die die Verkehrssicherheit und die Sicherheit des Fahrpersonals beeinträchtigen, bringen zusätzliche Gefährdungen und dürfen nicht benutzt werden.


Rechtliche Grundlagen

Weitere Informationen
  • DGUV Grundsatz 314-002 "Kontrolle von Fahrzeugen durch Fahrpersonal"
  • Betriebsanleitung der Herstellerfirma der Fahrzeuge und Aufbauten
  • Checklisten im Anhang für die Fahrzeugkontrolle
  • Sicherheitshandbuch "Förder- und Verteilmaschinen für Beton" des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA)
  • Leitmerkmalmethode der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Gefährdungen
  • Abstürzen beim Besteigen der Fahrzeugaufbauten, z. B.
    • zwecks Kontrolle der Ausrüstung,
    • im Zuge der Anpassung der Ausrüstung an die Anforderungen der Baustelle,
    • zum Befestigen der erforderlichen Gegenstände, die während der Fahrt im öffentlichen Verkehr herunterfallen könnten, z. B. der Ausrüstungsgegenstände, Schläuche.
  • Abrutschen von der Autobetonpumpe wegen Glätte, z. B. durch Eis, Schnee, Trennmittel.
  • Angefahren werden, z. B. vom Gabelstapler beim Nachrüsten.
  • Quetschgefahr beim Laden zusätzlicher Ausrüstungsgegenstände z. B. durch Gabelstapler, Werkzeug- und Ausrüstungscontainer.
  • Belastung des Muskel-Skelett-Systems durch Heben und Tragen schwerer Ausrüstungsgegenstände, z. B. unhandlicher Schläuche.
  • Verbrühungen, insbesondere im Winter, z. B. durch heißes Wasser (ca. 80° C) beim Befüllen der Wassertanks.
  • Witterungsbedingte Gefährdungen, z. B.
    • Unterkühlung im Winter,
    • Überhitzung im Sommer,
    • Schädigung durch UV- Strahlen.
  • Stress, Zeitmangel, Arbeitsüberlastung.

Diese Gefährdungen können Sie durch folgende Maßnahmen reduzieren:


Maßnahmen
  • Sorgen Sie dafür, dass bei Beschaffung der Fahrzeuge, insbesondere bei gebrauchten Betonpumpen, z. B.
    • sichere Aufstiege, regelgerechte Trittstufen und -holme,
    • Geländer auf der Betonpumpe,
    • Scheinwerfer für nächtliche und jahreszeitbedingte Arbeiten bei Dunkelheit,
    • am Fahrzeug angebauter Hochdruckreiniger,
    • automatische Schmieranlage, um manuelle Tätigkeiten zu minimieren und
    • sichere Aufnahmereinrichtungen, z. B. für Förderschläuche und Werkzeuge,
    vorhanden sind.
  • Sorgen Sie für die Verwendung von Hebehilfen bei Gewichten von mehr als 15 bzw. 25 kg und vermeiden Sie das regelmäßige Heben und Tragen von schweren Lasten (Beurteilung z. B. nach der Leitmerkmalmethode).
  • Unterweisen Sie Ihre Betonpumpenmaschinistinnen und Betonpumpenmaschinisten, dass bei den Arbeiten vor Antritt der Fahrt folgende Maßnahmen zu Vermeidung von zusätzlichen Gefährdungen – auch beim Betonieren auf der Baustelle – zu berücksichtigen sind (siehe auch Prüfliste für Betonpumpen im Anhang):
    • Das Auffüllen des Wassertanks am Fahrzeug ist mit üblichen Leitungsdrücken der öffentlichen Wasserversorgung durchzuführen.
    • Alle Schläuche und Leitungen, die für die Betonage notwendig sind, sind auf Dichtheit und Scheuerstellen zu überprüfen.
    • Die Flüssigkeitsstände, z. B. Motorenöl, Treibstoffe, Kühlflüssigkeiten, Hydrauliköle, Scheibenwischwasser, sind zu prüfen.
    • Das Drehwerk, der Verteilermast und die Trichterabdeckung sind auf einwandfreie Funktion gemäß den Herstellerangaben zu überprüfen.
    • Die Not-Halt-Vorrichtung ist regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit zu überprüfen.
  • Stellen Sie durch technische und arbeitsorganisatorische Maßnahmen eine Verringerung der physischen und psychischen Belastungen sicher (z. B. ausreichende Mitarbeiterzahl, Hebehilfen, ausreichende Beleuchtung, Schulung, Übersetzungshilfen).

Abb. 24 Arbeitspodest und Absturzsicherung an der Betonpumpe
Abb. 25 Aufstieg und Arbeitspodest für die Reinigung des Einlauftrichters

Abb. 24 Arbeitspodest und Absturzsicherung an der Betonpumpe

Abb. 25 Aufstieg und Arbeitspodest für die Reinigung des Einlauftrichters

Abb. 26 Abfahrtskontrolle der Fahrmischerbetonpumpe durch den Fahrer

Abb. 26 Abfahrtskontrolle der Fahrmischerbetonpumpe durch den Fahrer


3.3.2 Fahren mit Autobetonpumpen im öffentlichen Verkehr

Das Fahren einer Autobetonpumpe im öffentlichen Verkehr erfordert infolge der besonderen Fahrzeugabmessungen viel Erfahrung und Umsicht. Neben der Stresssituation aufgrund des Verkehrsaufkommens bedeuten Größe, Masse, Fahrverhalten und Unübersichtlichkeit des Fahrzeuges für das Fahrpersonal besondere Herausforderungen mit hohen Gefährdungen. Es ist empfehlenswert, hierfür technische Hilfsmittel und Assistenzsysteme vorzusehen.

Insbesondere beim Rangieren sind geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Z. B. stellen das Rückwärtsfahren und das Zurücksetzen gefährliche Verkehrsvorgänge dar, die nach Möglichkeit zu vermeiden sind.

Abb. 27 Betonpumpe im Straßenverkehr

Abb. 27 Betonpumpe im Straßenverkehr


Rechtliche Grundlagen

Weitere Informationen
  • DGUV Information 212-016 "Warnkleidung"
  • Betriebsanleitung des Herstellers für Betonpumpen
  • Sicherheitshandbuch "Förder- und Verteilmaschinen für Beton" des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA)
  • Richtlinie zur Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA 95)
  • DIN 33409 "Sicherheitsgerechte Arbeitsorganisation; Handzeichen zum Einweisen", Ausgabedatum 1983–04

Gefährdungen
  • Kippgefahr infolge des hohen Schwerpunktes des Fahrzeuges.
  • Fahrfehler wegen des speziellen Fahrverhaltens aufgrund des hohen Eigengewichts des Fahrzeuges.
  • Erfasst werden durch andere Fahrzeuge während der Teilnahme am Straßenverkehr und beim Halten und Aussteigen aus dem Fahrzeug.
  • Beim Abbiegen, Rückwärtsfahren und Rangieren im öffentlichen Straßenverkehr können Personen oder Gegenstände von den Autobetonpumpen überrollt oder gequetscht werden.
  • Konzentrationsprobleme infolge von Überarbeitung oder Übermüdung.
  • Psychische Fehlbelastungen, z. B. durch
    • Überforderung und in der Folge Stress wegen unkalkulierbarer Ereignisse, z. B. Reifenplatzer und verlorengegangener Ausrüstungsgegenstände,
    • Zeitdruck,
    • Informationsflut, z. B. durch Telefon, Funk, Navigation, Verkehr.
  • Kollisionen und Fahrzeugbeschädigungen an zu engen oder zu niedrigen Durchfahrten, z. B.
    • aufgrund von Nichterkennen von widrigen Verkehrssituationen,
    • bei schlechten Sichtverhältnissen,
    • durch gesundheitliche Beeinträchtigungen des Fahrpersonals.
  • Ablenkung durch Telefon, Navigation, Essen, Trinken.

Diese Gefährdungen können Sie mit folgenden Maßnahmen reduzieren:


Maßnahmen

Technische Maßnahmen

  • Achten Sie darauf, dass die Betonpumpen bei der Anschaffung dem Stand der Technik entsprechen, z. B.:
    • Ausrüstung mit Fahrerassistenzsystemen, z. B. Abbiegeassistent, Abstandsregeltempomat, Rückfahrassistenzsystem, Kamera-Monitor-Systemen, Klimaanlage
    • Ladungssicherungsmöglichkeiten z. B. für Kleinteile, Schläuche und Zusatzmittelbehälter

Organisatorische Maßnahmen

  • Setzen Sie nur unterwiesene Personen ein, die zuverlässig sowie körperlich und geistig geeignet sind und beauftragen Sie diese schriftlich.
  • Unterweisen Sie Ihr Fahrpersonal von Autobetonpumpen über die richtigen Verhaltensweisen beim Führen und Anhalten des Fahrzeuges wie folgt:
    • Dimension des Fahrzeuges und der dazugehörigen Aufbauten, z. B. Höhe, Breite, permanent maximaler Beladungszustand sind zu beachten.
    • Bei allen Anhalte-, Aussteige- und Absteigevorgängen aus und von dem Fahrzeug sind alle Hilfseinrichtungen zu benutzen, um selbst nicht erfasst zu werden, z. B. Rundumsicht, Rückspiegel, Assistenzsysteme, Einweiserin oder Einweiser, Kameras.
  • Führen Sie mindestens zwei Mal im Jahr Führerscheinkontrollen beim Fahrpersonal durch.
  • Vereinbaren Sie mit Ihrem Fahrpersonal, dass es Ihnen die gesundheitliche Eignung für das Führen der Fahrzeuge nachweist.
  • Planen Sie so, dass das Fahrpersonal die festgelegten Touren in angemessener Zeit erledigen kann. Berücksichtigen Sie dabei z. B. die Verkehrslage, die Beschaffenheit und Zugänglichkeit der Fahrwege sowie Witterung und Jahreszeit.
  • Achten Sie bei der Tourenplanung darauf, dass Ihre Beschäftigten die Bestimmungen des Arbeitszeitgesetzes einhalten können.
  • Stellen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geeignete persönliche Schutzausrüstung wie Sicherheitsschuhe für die Baustelle der Kategorie S3 mit Umknickschutz, Schutzhelm, Schutzbrille, Schutzhandschuhe und ggf. Gehörschutz und Warnweste zur Verfügung und sorgen Sie dafür, dass diese getragen wird.
  • Sollte ein Rückwärtsfahren notwendig sein, unterweisen Sie Ihr Fahrpersonal über folgende Sicherheitsmaßnahmen:
    • Alle vom Rückwärtsfahren betroffenen Personen sind darüber in Kenntnis zu setzen.
    • Beim Rückwärtsfahren darf Schrittgeschwindigkeit nicht überschritten werden.
    • Ausreichende Abstände zu allen Verkehrsteilnehmerinnen oder Verkehrsteilnehmern und Objekten sind einzuhalten. Der seitliche Abstand von 0,5 Meter rund um die Autobetonpumpe ist nicht zu unterschreiten.
    • Die zur Einweisung notwendige Zeichengebung des Einweisers bzw. der Einweiserin ist im Vorfeld abzusprechen und festzulegen.
    • Während des Rückwärtsfahrens muss immer Blickkontakt zwischen Fahrer bzw. Fahrerin und Einweiser bzw. Einweiserin bestehen.
    • Warnsignale (akustisch und visuell) sind zu vereinbaren.
    • Nutzung der vorhandenen Fahrerassistenzsysteme.
  • Weisen Sie darauf hin, dass
    • beim Pumpbetrieb im öffentlichen Verkehr die genehmigten und zugewiesenen, sicheren Verkehrswege und Stellplätze benutzt werden.
    • die für den Pumpbetrieb notwendigen Abstände zum fließenden Verkehr einzuhalten sind.

Persönliche Maßnahmen
Als Betonpumpenmaschinistin oder Betonpumpenmaschinist

  • passen Sie die Geschwindigkeit des Fahrzeuges den Strecken- und Sichtverhältnissen an,
  • tragen Sie Ihre persönliche Schutzausrüstung, wenn es vorgeschrieben ist,
  • tragen Sie beim Fahren der Betonpumpe den Fuß fest umschließendes Schuhwerk und auf der Baustelle geeignete Sicherheitsschuhe der Kategorie S3.

Abb. 28 Display in der Fahrerkabine für Abbiegeassistenz und
Abb. 29 Frontkamera am Fahrzeug

Abb. 28 Display in der Fahrerkabine für Abbiegeassistenz und "BirdView"-Kamerasystem

Abb. 29 Frontkamera am Fahrzeug


Abb. 30 Seitenkamera an der Betonpumpe
Abb. 31 Seitenkamera an der Betonpumpe

Abb. 30 Seitenkamera an der Betonpumpe

Abb. 31 Seitenkamera an der Betonpumpe


Beste Praxis
Assistenzsysteme und Kameras sind technische Hilfsmittel, die das Fahrpersonal über alle Aktivitäten rund um das Fahrzeug informieren. Das sog. "360°-BirdView" Kamerasystem bietet dem Fahrpersonal der Autobetonpumpe eine hervorragende Hilfestellung für die Rundumsicht beim Rangieren, Rückwärtsfahren und Positionieren des Fahrzeuges.

Jedoch ist z. B. durch starre Blickwinkel nicht immer eine ausreichende Überwachung bzw. Einsehbarkeit des Gefahrenbereiches möglich, eine Gefährdung von Personen kann dadurch nicht ausgeschlossen werden. Ist eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmerinnen oder Verkehrsteilnehmer nicht auszuschließen, müssen Sie dafür sorgen, dass das Fahrpersonal eingewiesen wird.


3.3.3 Verfahren, Auf- und Abbau der Betonpumpe auf der Baustelle

Nachdem die Betonpumpe die Baustelle erreicht hat und dort aufgebaut wird, liegt die Verantwortung über diese bei der Betonpumpenmaschinistin oder dem Betonpumpenmaschinisten. Standort und Befahrbarkeit der Baustelle liegt in der Verantwortung der Bauleitung vor Ort. Die Betonpumpenmaschinistin oder der Betonpumpenmaschinist sind verpflichtet, die Bauleitung über die besonderen Gefährdungen, die von der Betonpumpe ausgehen, zu unterrichten.

Insbesondere beim Rangieren sind geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Zum Beispiel stellen das Rückwärtsfahren und das Zurücksetzen gefährliche Verkehrsvorgänge dar, die nach Möglichkeit zu vermeiden sind.


Rechtliche Grundlagen

Weitere Informationen
  • DGUV Information 203-001 "Sicherheit bei Arbeiten an elektrischen Anlagen"
  • Bausteine der BG Bau A007, A008, A067
  • Sicherheits- und Gesundheitsschutzplan (SiGe-Plan)
  • Richtlinie zur Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA 95)
  • DIN 33409 "Sicherheitsgerechte Arbeitsorganisation; Handzeichen zum Einweisen", Ausgabedatum 1983–04
  • Betriebsanleitung der Herstellerfirma
  • Sicherheitshandbuch "Förder- und Verteilmaschinen für Beton" des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA)
  • Sicherheitscheckliste "Betonpumpen auf der Baustelle" des Bundesverbandes der Deutschen Transportbetonindustrie e. V. (BTB)

Gefährdungen

Verfahren der Betonpumpe auf der Baustelle

  • Umkippen oder Wegrutschen auf Verkehrswegen wegen nicht ausreichender Tragfähigkeit.
  • Anstoßen an oder Überfahren von Personen oder Gegenständen bei Rangierfahrten, z. B. Mitarbeiterin oder Mitarbeiter, Lagermaterial, bauliche Einrichtungen.
  • Gefährdung des öffentlichen Verkehrs durch Standplatz im öffentlichen Verkehrsraum während des Entladens.
  • Erfasst werden durch den fließenden Verkehr durch Standplatz im öffentlichen Verkehrsraum während des Pumpvorganges.

Auf- und Abbau der Betonpumpe auf der Baustelle

  • Kollision mit anderen Arbeitsmitteln, z. B. Turmdrehkranen.
  • Spannungsüberschlag infolge Annäherung an elektrische Freileitungen.
  • Verlust der Standsicherheit der Betonpumpe, z. B. durch
    • nicht genügend ausgeschwenkter Abstützungen,
    • nicht tragfähigen Untergrundes am Aufstellort der Betonpumpe, insbesondere an Baugruben und Gräben.
  • Anstoßen oder Quetschen von Personen durch Maschinenteile, z. B. Abstützungen.
  • Getroffen werden von Restbeton beim Abbau der Pumpe.
  • Heben und Tragen von schweren Lasten, z. B. Schläuche, Kupplungen.
  • Lärmbelastung und Splitterflug beim Öffnen und Schließen der Kupplungen mit Handwerkzeugen, z. B. Hammer, Fäustel.

Diese Gefährdungen können Sie durch folgende Maßnahmen reduzieren:


Maßnahmen
  • Stellen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geeignete persönliche Schutzausrüstung wie Sicherheitsschuhe für die Baustelle der Kategorie S3 mit Umknickschutz, Schutzhelm, Schutzbrille, Schutzhandschuhe und ggf. Gehörschutz und Warnkleidung zur Verfügung und sorgen Sie dafür, dass diese getragen wird.

Verfahren der Betonpumpe auf der Baustelle
Weisen Sie als Unternehmerin oder Unternehmer Ihre Betonpumpenmaschinistinnen und Betonpumpenmaschinisten darauf hin, dass diese mit der Bauleitung auf folgende Maßnahmen für den sicheren Einsatz der Pumpe zu achten haben:

  • Die Betonpumpenmaschinistin oder der Betonpumpenmaschinist hat sich beim Eintreffen auf der Baustelle immer bei der zuständigen Bauleitung anzumelden und über alle Gefährdungen und Gefahren zu informieren.
  • Die Fahrwege müssen insbesondere im Hinblick auf die Last und die Achslast einer Betonpumpe ausreichend tragfähig sein und jahres- und tageszeitbedingt ausreichend ausgeleuchtet sein.
  • Die Fahrwege müssen hinsichtlich des Gefälles, der Seitenneigung und des Rutschverhaltens sicher befahrbar sein.
  • Das Fahrpersonal hat sich vor dem Befahren der Fahrwege von deren Befahrbarkeit zu überzeugen. Es hat sich bei der Leitung der Baustelle nach dem vorgesehenen Standplatz der Betonpumpe, dem dort zur Verfügung stehenden genügenden Platz zum Ausfahren der Abstützungen und nach den vorgesehenen Betonierabschnitten zu erkundigen.
  • Sie oder er hat auf die Zufahrtsmöglichkeit des Fahrmischers an den Einfülltrichter der Betonpumpe hinzuweisen.
  • Sie oder er hat sich mit der Leitung der Baustelle abzustimmen, damit eine Gefährdung des Baustellenbetriebs und durch den Baustellenbetrieb (z. B. Kranbetrieb) ausgeschlossen ist.
  • Sollte ein Rückwärtsfahren notwendig sein, unterweisen Sie Ihr Fahrpersonal über folgende Sicherheitsmaßnahmen:
    • Alle vom Rückwärtsfahren betroffenen Personen sind darüber in Kenntnis zu setzen.
    • Beim Rückwärtsfahren darf Schrittgeschwindigkeit nicht überschritten werden.
    • Ausreichende Abstände zu allen Verkehrsteilnehmerinnen oder Verkehrsteilnehmern und Objekten sind einzuhalten. Der Abstand von 0,5 Meter rund um die Betonpumpe ist nicht zu unterschreiten.
    • Die zur Einweisung notwendige Zeichengebung des Einweisers bzw. der Einweiserin ist im Vorfeld abzusprechen und festzulegen.
    • Während des Rückwärtsfahrens muss immer Blickkontakt zwischen Fahrer bzw. Fahrerin und Einweiser bzw. Einweiserin bestehen.
    • Warnsignale (akustisch und visuell) sind zu vereinbaren.
    • vorhandene Fahrerassistenzsysteme sind zu nutzen.
  • Sie oder er hat sich nur hinter der Absperrung zum öffentlichen Verkehr und im unmittelbaren Bereich der Betonpumpe aufzuhalten.
  • Rundumleuchten, soweit vorhanden, sind beim Verfahren der Betonpumpe einzusetzen.

Auf- und Abbau der Betonpumpe auf der Baustelle
Weisen Sie als Unternehmerin oder Unternehmer Ihre Betonpumpenmaschinistinnen und Betonpumpenmaschinisten darauf hin, dass die Bauleitung für den sicheren Auf- und Abbau der Betonpumpe folgende Kriterien zu beachten hat:

  • Vor Beginn der Arbeiten ist mit der Baustelle der Arbeitsablauf abzustimmen.
  • Wird die Betonpumpe in der Nähe von Freileitungen aufgebaut, darf bei nicht bekannter Betriebsspannung der elektrischen Freileitung ein Abstand von 5 m nicht unterschritten werden.
  • In der Nähe von Freileitungen für Verkehrsmittel darf nur bei Freischaltung der Leitung oder Abschrankung, die eine Annäherung an die Leitung verhindert, gearbeitet werden.
  • Die Aufstellfläche der Betonpumpe muss ausreichend groß sein, damit die Abstützung der Autobetonpumpe immer entsprechend der Betriebsanleitung der Herstellerin oder des Herstellers durchgeführt werden kann. Autobetonpumpen mit Sicherheitssystemen können unterschiedliche Abstützvarianten auch mit nicht vollständig ausgefahrenen Abstützungen ermöglichen (z. B. bei beengten Platzverhältnissen).
  • Sie oder er hat sich bei der Bauleitung im Vorfeld über die örtlichen Gegebenheiten zu informieren, ob z. B. Hohlräume, Schächte, Rohrleitungen vorhanden sind.
  • Der zulässige Bodendruck des anstehenden Bodens darf nicht überschritten werden. Die maximal auftretenden Eckstützkräfte sind auf der Kennzeichnung der Abstützfüße abzulesen.
  • Es sind entsprechend dem zulässigen Bodendruck ausreichende lastverteilende Platten o. Ä. für die Abstützungen vorzusehen.
  • Die maximale Neigung einer aufgestellten Betonpumpe darf drei Grad nicht überschreiten.
  • Zu Baugruben und Gräben ist mindestens ein Sicherheitsabstand von zwei Metern einzuhalten.
  • An verbauten Baugruben kann der Sicherheitsabstand reduziert werden, wenn ein Standsicherheitsnachweis des Untergrundes für die maximale Abstützkraft vorliegt.

Abb. 32 Entscheidungshilfe für erforderliche lastverteilende Unterlagen
Abb. 33 Lärmeinwirkung beim Lösen einer Rohrkupplung mit Fäustel

Abb. 32 Entscheidungshilfe für erforderliche lastverteilende Unterlagen

Abb. 33 Lärmeinwirkung beim Lösen einer Rohrkupplung mit Fäustel

Unterweisen Sie Ihre Betonpumpenmaschinistinnen und Ihre Betonpumpenmaschinisten, dass

  • der Endschlauch und ggf. die Anbaukomponenten die zulässige Länge und Last nicht überschreiten dürfen,
  • eine Fangvorrichtung den Endschlauch an der letzten Rohrleitung sichert und kein Anbauteil am Endschlauchauslauf angebracht ist,
  • die Betonpumpe in der Nähe von Sendeanlagen ausreichend geerdet ist,
  • bei einer notwendigen Erdung diese nur vorgenommen wird, wenn dafür vorgesehene Einrichtungen an der Betonpumpe vorhanden sind,
  • sie oder er Schlauch- und Leitungsverbindungen auf sicheren Sitz kontrolliert und Sicherungssplinte verwendet,
  • sie oder er Schlauchleitungen so positioniert, dass ein Scheuern und damit Beschädigungen der Leitungen vermieden werden, z. B. beim Pumpen durch Fixierung auf dem Untergrund und auf der Fahrt durch Fixierung mit Hilfe von Halterungen am Fahrzeug,
  • sie oder er beim Öffnen und Schließen der Kupplungen mit Handwerkzeugen Schutzbrille und Gehörschutz trägt,
  • sie oder er die Rohr- und Schlauchleitungen auf sichtbare Beschädigungen überprüft und diese meldet.

3.3.4 Pumpbetrieb auf der Baustelle

Nachdem die Betonpumpe auf der Baustelle aufgebaut ist und der Pumpbetrieb beginnt, treten eine Vielzahl von Gefährdungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf. Diese resultieren aus dem Betrieb der Maschine selbst, aber auch aus den örtlichen Gegebenheiten der Baustelle. Auch das Reinigen der Pumpe ist mit besonderen Gefährdungen verbunden.


Rechtliche Grundlagen

Weitere Informationen
  • Betriebsanleitung der Herstellerfirma
  • Sicherheitshandbuch "Förder- und Verteilmaschinen für Beton" des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA)
  • Sicherheitscheckliste "Betonpumpen auf der Baustelle" des Bundesverbandes der Deutschen Transportbetonindustrie e. V. (BTB)

Gefährdungen
  • Eingequetscht werden zwischen Maschinenteilen und Fahrzeugen, z. B. beim Heranfahren der Fahrmischer an die Betonpumpe.
  • Hautreizung und Verletzung der Augen durch Beton- oder Mörtelspritzer.
  • Stolpern, Umknicken, Stürzen, Abstürzen, wenn sich die Betonpumpenmaschinistin oder der Betonpumpenmaschinist auf der Baustelle bewegt, z. B. bei ungesicherten Absturzstellen, mangelhaften Laufstegen, unebenem Gelände.
  • Abstürzen von der Betonpumpe.
  • Getroffen werden vom Endschlauch.
  • Getroffen werden durch nachlaufenden Beton, der aus der Leitung fällt.
  • Getroffen werden von Rohr- oder Leitungssegmenten, wenn die Leitung platzt, z. B. bei Stopfern oder Dünnwandigkeit der Leitungen.
  • Stromschlag oder Stromüberschlag, z. B. bei Gewitter oder wenn der Verteilermast einer Freileitung zu nahekommt.
  • Umstürzen der Betonpumpe, z. B. durch
    • Untergrund und Abstützflächen, die nachgeben,
    • im Vorfeld nicht erkennbare Unterhöhlungen der Aufstellflächen,
    • Kollision mit Bauteilen, Gerüsten oder Maschinen, z. B. Baustellenkran.
  • Getroffen werden von Teilen der Betonpumpe durch Einwirkung von Wind.
  • Eingezogen werden vom Rührwerk des Aufgabetrichters.
  • Getroffen werden von Hydrauliköl oder Kraftstoff bei geplatzten Leitungen.
  • Lärmbelastung, wenn die Betonpumpenmaschinistin oder der Betonpumpenmaschinist sich im Umfeld des Aufgabetrichters oder des Motors aufhält.
  • Belastung der Mitarbeiterin oder des Mitarbeiters durch Witterungseinflüsse, z. B. bei starker UV-Strahlung, Hitze, Niederschlag, Kälte.

    Abb. 34 Nackenschutz gegen UV-Strahlung

    Abb. 34 Nackenschutz gegen UV-Strahlung

  • Belastung des Muskel-Skelett-Systems durch Heben und Tragen schwerer Ausrüstungsgegenstände, z. B. unhandlicher Schläuche, Rohre.
  • Psychische Fehlbelastung durch dauerhafte, monotone Tätigkeit oder dauerhafte Konzentration.
  • Psychische Fehlbelastung durch oftmals unregelmäßige und wechselnde Arbeitszeiten (früher Anfang, Nachtarbeit etc.).
  • Gesundheitliche Beeinträchtigung durch Abgase der Fahrzeuge und Maschinen.

Diese Gefährdungen können Sie durch folgende Maßnahmen reduzieren:


Maßnahmen

Weisen Sie als Unternehmerin oder Unternehmer Ihre Betonpumpenmaschinistinnen und Betonpumpenmaschinisten beim Betoniervorgang auf folgende Maßnahmen zur Einhaltung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes hin. Diese haben

  • auch beim Betonieren auf der Baustelle darauf zu achten, ob sichtbare Beschädigungen der Betonpumpen, z. B. an Endschlauch oder Rohrleitungen auftreten;
  • sich möglichst außerhalb des Gefahrenbereichs aufzuhalten und dafür zu sorgen, dass keine gesundheitsgefährdenden Emissionen wie Abgase auf sie einwirken;
  • darauf zu achten, dass sich beim Anpumpen keine Personen im Gefahrenbereich des Endschlauches aufhalten;
  • auf optimale Einweisung durch die Bauleitung zu achten;
  • sich nicht im Bereich von sich bewegenden Fahrzeugen zu stellen;
  • auf der Baustelle nur gesicherte Verkehrswege und Arbeitsplätze zu benutzen;
  • geeignete persönliche Schutzausrüstung wie Sicherheitsschuhe, Schutzhelm, Schutzbrille, Schutzhandschuhe und ggf. Gehörschutz zu tragen;
  • immer für saubere Trittflächen, Auf- und Abstiege auf der Betonpumpe zu sorgen; der Einsatz von Trennmitteln ist auf das Nötigste zu minimieren;
  • auf Frost- und Glatteisbildung zu achten;
  • bei Gewitter und starkem Wind die Pumparbeiten einzustellen und den Mast einzufahren;
  • keinen Förderschlauch (zwei Kupplungsstücke) am Ende der Schlauchleitung zu benutzen;
  • bei der Verwendung von Reduzierstücken darauf zu achten, dass die Montage des Reduzierstückes vor dem Endschlauch zu erfolgen hat;
  • das Quetschventil vor dem Endschlauch zu verwenden;
  • beim Einsatz von flexiblen Betonpumpenschläuchen, aber auch Metallrohren, diese auf dem Boden zu verlegen und mit geeigneten Einrichtungen, z. B. Spanngurt, Ketten, zu befestigen, um unkontrollierte Bewegungen zu verhindern;
  • die Baustellenleitung darauf hinzuweisen, dass es während des Betonierens nicht zu gegenseitigen Gefährdungen beim Einsatz mit anderen Arbeitsmitteln, z. B. mit einem Turmdrehkran oder Bagger kommen darf;
  • bei der Verwendung des Endschlauches die Festlegungen der Herstellerfirma der Betonpumpe zu beachten, z. B. hinsichtlich zulässiger Länge und Gewicht;
  • die Betonpumpe situationsbedingt, z. B. bei längeren Pumpunterbrechungen, zu reinigen, um Stopfer zu vermeiden;
  • darauf zu achten, dass das Betongewicht beim Pumpen über die Mastleitung 2,4 t/m3 nicht überschreitet; ansonsten muss Rücksprache mit der Herstellerin oder dem Hersteller der Betonpumpe gehalten werden;
  • bei steiferen Betonen und langen Förderleitungen ggf. Anfahrmischungen mit einem hohen Bindemittelanteil und einem kleinen Größtkorn zu verwenden;
  • die Autobetonpumpe immer nur mit komplett eingefahrenem Mast zu verfahren;
  • die Abstützung immer komplett auszufahren, es sei denn, der Hersteller lässt Ausnahmen zu;
  • immer ausreichend Abstand, z. B. mindestens 0,5 m, zu anderen Bauwerken, Maschinen, einzuhalten;
  • hinsichtlich des von der Baustelle zugewiesenen Standortes zu entscheiden, ob die Betonpumpe an diesem gefahrlos betrieben werden kann;
  • sicherzustellen, dass der Aufgabetrichter mit seinem Rührwerk immer durch ein geeignetes Gitter gegen Eingriff geschützt ist und funktionierende Sicherheitsabschaltung bei geöffnetem Gitter vorhanden ist;
  • die hydraulische Anlage sowie deren Leitungen und Schläuche regelmäßig auf sichtbare Mängel hin zu überprüfen;
  • die Hinweise der Herstellerin oder des Herstellers bei Tätigkeiten mit Kraftstoffen und Ölen zu beachten; dies gilt insbesondere bei Havarien oder bei der Baustellenbetankung;
  • beim Aufenthalt im Lärmbereich Gehörschutz zu tragen;
  • bei extremen Witterungseinflüssen wie Hitze und Kälte sind die festgelegten Verhaltensregeln zu beachten, z. B. Tragen von geeigneter persönlicher Schutzausrüstung, ausreichende Aufnahme von Flüssigkeiten, auf Sonnenschutz achten;
  • körperliche Belastung durch Tragen und Heben von schweren Lasten zu vermeiden und z. B. Hebehilfen zu verwenden.

Verringern Sie als Unternehmerin oder Unternehmer durch technische und arbeitsorganisatorische Maßnahmen die physischen und psychischen Belastungen (z. B. rotierender Arbeitsplatzwechsel, Hebehilfen, ausreichende Beleuchtung).

Beim Einsatz Ihrer Betonpumpe auf der Baustelle und dem Pumpen mit anderen Maschinen unterweisen Sie Ihre Maschinistin oder Ihren Maschinisten zu folgenden, sicheren Verfahrensweisen, insbesondere im Zusammenhang mit Bohrgeräten. Sie oder er hat darauf zu achten, dass

  • die Förderleitung des Verteilermastes, wenn sie an ein Bohrgerät angeschlossen wird, den Verteilermast nicht zusätzlich belasten darf, d. h.
    • keine Fahrbewegung,
    • keine Schwenkbewegung,
    • und unkontrollierte Bewegungen des Bohrgerätes auszuschließen sind;
  • der Verteilermast so an das Bohrgerät angeschlossen wird, dass er nicht nachgeführt werden muss; dieser Forderung kann insbesondere dann entsprochen werden, wenn die Förderleitung am Boden fixiert ist und die Pumpleitung bodennah am Bohrgerät angeschlossen ist (siehe auch Abb. 35);

  • Abb. 35 Rohrbefestigung für den Betoniervorgang

    Abb. 35 Rohrbefestigung für den Betoniervorgang

  • sich zwischen dem Verteilermast und Bohrgerät ein bis zwei Förderschläuche befinden, die so zu sichern sind, dass sie sich nicht unkontrolliert bewegen können. Wird das Bohrgerät auf der Baustelle verfahren, darf der Verteilermast nicht angeschlossen sein.

Reinigung der Autobetonpumpe auf der Baustelle
In der Betriebsanleitung des Herstellers sind konkrete Hinweise für die Reinigung der Autobetonpumpe gegeben. Unterweisen Sie Ihre Betonpumpenmaschinistin oder Ihren Betonpumpenmaschinisten auf folgende Verfahrensweisen beim Reinigungsprozess:

  • Alle Festlegungen in der Betriebsanleitung der Herstellerfirma müssen beachtet werden.
  • Die Autobetonpumpe darf auf der Baustelle nur an einem dafür geeigneten und zugewiesenen Reinigungsplatz gereinigt werden.
  • Die Rohrleitungen sind unmittelbar nach dem Pumpen zu reinigen, um z. B. Betonrückstände in der Leitung sofort zu beseitigen.
  • Die von der Herstellerfirma vorgesehenen Reinigungsausrüstungen, z. B. Schwämme, Verschlüsse oder Reinigungsschaber, Adapter und Schwamm-Auffangkörbe (siehe Abb. 37) sind zu benutzen.

    Abb. 36 Ausrüstungsgegenstände der Herstellerfirma zur Reinigung der Betonpumpe
    Abb. 37 Einsatz des Reinigungsschwammes

    Abb. 36 Ausrüstungsgegenstände der Herstellerfirma zur Reinigung der Betonpumpe

    Abb. 37 Einsatz des Reinigungsschwammes

  • Die Reinigungsausrüstung ist vorsichtig aus der Rohrleitung zu entfernen; hierbei muss die Förderleitung drucklos sein.
  • Vor dem Öffnen des Schutzgitters müssen das Rührwerk und die Pumpvorrichtung ausgeschaltet werden. Die Angaben der Herstellerfirma in der Betriebsanleitung sind zu befolgen.
  • Die Arbeitspodeste und Aufstiegshilfen am Einfülltrichter sind vorab zu reinigen und zu benutzen.
  • Es muss sichergestellt sein, dass alle Sicherheitssysteme funktionieren.


  • Abb. 38 Schutzeinrichtung, elektrisch verriegeltes Gitter, über dem Einfülltrichter der Betonpumpe

    Abb. 38 Schutzeinrichtung, elektrisch verriegeltes Gitter, über dem Einfülltrichter der Betonpumpe

  • Die Autobetonpumpe darf niemals, auch nicht für kurze Strecken, mit Beton in der Leitung transportiert oder bewegt werden, weil z. B. der Beton in der Rohrleitung verdichtet werden kann.
  • Weisen Sie die Betonpumpenmaschinistin oder den Betonpumpenmaschinisten darauf hin, dass bei der Reinigung langer Förderleitungen z. B. Wasser oder Luft unter hohem Druck verwendet werden müssen. Hierbei sind folgende Randbedingungen zu beachten:
    • Diese Arbeiten dürfen nur Betonpumpenmaschinistinnen oder Betonpumpenmaschinisten durchführen, die speziell hierfür ausgebildet sind.
    • Den Reinigungsarbeiten unter hohem Druck ist ständig große Aufmerksamkeit zu widmen, da z. B. Frischbetonreste oder Ausrüstungsgegenstände ausgeworfen werden können.
    • Bei Druckluftreinigung ist der Fangkorb am Leitungsende zu nutzen.
  • Sorgen Sie dafür, dass eine standardisierte Betriebsanweisung erstellt wird, in der auf die Ausrüstung (z. B. Luftkompressor, Luftschlauch, Adapter für Ventile, Sammelkorb für die Schwammkugeln) eingegangen wird.

3.4 Besonderheiten beim Betrieb von Fahrmischerbetonpumpen, Förderbandmischern/Bandförderern und stationären Pumpen

Neben den üblichen Fahrmischern und Betonpumpen gibt es weitere spezielle Fördereinrichtungen für Frischbeton, die sowohl stationär wie auch mobil zum Einsatz kommen. Teilweise treten beim Einsatz dieser Fördereinrichtungen besondere Gefährdungen auf.


Rechtliche Grundlagen

Weitere Informationen
  • Betriebsanleitung der Herstellerfirma
  • Sicherheitshandbuch "Förder- und Verteilmaschinen für Beton" des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA)

Gefährdungen

Achten Sie beim Betrieb von stationären Pumpen, Raupenbetonpumpen, Fahrmischerbetonpumpen und Förderbandmischern/Bandförderern auf folgende Gefährdungen:

Stationäre Pumpen

  • Getroffen werden durch herabkippende Pumpen beim Auf- und Abladen sowie beim Transport auf Fahrzeugen.
  • Verletzungen durch Abreißen der Förderleitungen (verrutschende Pumpe, besonders hohe Drücke).
  • Verletzungen durch versagende Förderleitungsteile durch Überlast.
  • Getroffen werden von herausspritzendem Beton.
  • Belastungen durch Heben und Tragen beim Transport der Förderleitungen.
  • Verletzungen bei der Beseitigung von Verstopfungen.
  • Verletzungen beim Luftreinigen durch getroffen werden von Beton und austretenden Medien.
  • Verletzungen durch ungewollten Betonaustritt am Ende des Förderleitungssystems.
  • Verletzungen durch z. B. Quetschungen oder Umkippen des Mastes beim Einsatz von stationären Verteilermasten.

Raupenbetonpumpen

  • Getroffen werden von der kippenden Maschine beim Befahren von unzulässigen Steigungen/Gefällen oder durch Einsinken beim Verfahren auf nicht ausreichend tragfähigem Untergrund.
  • Angefahren/Überfahren werden von der Raupenbetonpumpe.
  • Verletzt werden durch platzende Schlauchleitungen, die durch Ziehen beim Verfahren der Maschine beschädigt werden.
  • Verletzungen beim Beseitigen von Verstopfern.
  • Mechanische Gefährdung beim Aufenthalt der Betonpumpenmaschinistin oder des Betonpumpenmaschinisten im Gefahrbereich des Bohrgerätes.

Fahrmischerbetonpumpen

  • Unkontrollierbares Fahrverhalten bedingt durch unbewusstes Überladen.
  • Verletzt werden durch Umkippen der Maschine, herausspritzenden Beton.
  • Elektrische Gefährdung beim Ausfahren des Mastes oder Förderbandes.

Förderbandmischer/Bandförderer

  • Verletzt werden beim Umkippen der Maschine.
  • Gequetscht werden beim Verschwenken des Förderbandes.
  • Eingezogen, gequetscht werden an Einzugsstellen des Förderbandes.
  • Verletzungen durch Verfahren der Maschine mit ausgeschwenktem Förderband oder mit nicht in Transportstellung befindlichen Maschinenteilen.
  • Verletzungen durch herabfallendes Fördergut.
  • Verletzt werden durch abspritzende Materialien beim Reinigen insbesondere der Bandförderer.
  • Elektrische Gefährdung beim Ausfahren teleskopierbarer Bandförderer.

Diese Gefährdung können Sie z. B durch folgende Maßnahmen reduzieren:


Maßnahmen

Stationäre Pumpen
Weisen Sie als Unternehmerin oder Unternehmer Ihre Beschäftigten beim Betoniervorgang mit stationären Pumpen auf folgende Maßnahmen zur Einhaltung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes hin. Die Maschinistin oder der Maschinist hat

  • die von der Herstellerfirma vorgegebenen Anschlagpunkte und geeignete Hebezeuge bzw. Hilfsmittel zu benutzen;
  • die geeignete Ladungssicherung beim Transport der Pumpen mit Fahrzeugen zu berücksichtigen;
  • die Pumpe und die Förderleitungen nach Herstellerangabe zu befestigen, damit keine ungewollten Bewegungen auftreten können;
  • für den Fall, dass nicht sichergestellt werden kann, dass der erforderliche Sicherheitsabstand zu Förderleitungen eingehalten wird, geeignete Maßnahmen zum Schutz vor versagenden oder defekten Förderleitungen zu treffen (z. B. Abdeckungen);
  • den maximalen Förderdruck der Betonpumpe so zu begrenzen, dass unter Berücksichtigung statischer Drücke durch Höhenunterschiede der maximal zulässige Förderdruck keines Förderleitungsteiles überschritten wird; der Verschleißzustand des Förderleitungssystems ist dabei ebenfalls zu beachten;
  • dafür Sorge zu tragen, dass ausreichend Personal für die Verlegung und beim Rückbau der Förderleitungselemente zur Verfügung steht und nach Möglichkeit kurze Förderleitungselemente oder Hilfsmittel wie z. B. Krane zum Verlegen benutzt werden;
  • dafür zu sorgen, dass Verstopfungen in Förderleitungen beim Anpumpen durch ausreichende Verwendung von Anpumphilfen, z. B. dünnflüssiges Wasser-Sand-Zement-Gemisch, sowie aushärtender Beton durch längere Pumppausen vermieden werden;
  • das Verhältnis von Korngröße zu Leitungsdurchmesser (Faustregel: Verhältnis 1:3) zu beachten;
  • darauf zu achten, dass eine Luftreinigung nur durch befähigte Personen durchgeführt wird;
  • insbesondere beim Reinigen von vertikalen Förderleitungen geeignete Reinigungsvorrichtungen einzusetzen, z. B. Auffangbehälter für Restbeton oder Verzweigungen der Reinigungsleitung mittels Rohrweiche;
  • dafür zu sorgen, dass eine dauerhafte Kommunikation zwischen ihr oder ihm und dem Betonierpersonal sichergestellt ist;
  • die Herstellerangaben in der Betriebsanleitung von stationären Verteilermasten, insbesondere bei Auf- und Abbau, Umsetzung, Klettern, zu beachten;
  • sicherzustellen, dass die Montage und Erstinbetriebnahme durch eine befähigte Person erfolgt.

Raupenbetonpumpen
Weisen Sie als Unternehmerin oder als Unternehmer Ihre Beschäftigten beim Betoniervorgang mit Raupenbetonpumpen auf folgende Maßnahmen zur Einhaltung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes hin. Die Maschinistin oder der Maschinist hat

  • die von der Herstellerfirma vorgegebenen zulässigen Längs- und Querneigungen beim Verfahren der Pumpen zu beachten;
  • darauf zu achten, dass sich beim Verfahren und Umsetzen der Maschine keine Personen im Gefahrbereich aufhalten;
  • zu gewährleisten, dass Betonförderschläuche beim Umsetzen nicht gezogen werden. Die Schläuche sind vor dem Umsetzen abzukoppeln;
  • bei Reinigung der Pumpe und des Bohrgerätes sicherzustellen, dass die Wasserzuführung über die Raupenbetonpumpe erfolgt;
  • den Fahrweg auf ausreichende Tragfähigkeit zu prüfen und auszuschließen, dass nicht tragfähiger Boden befahren wird. Sie oder er hat auch zu berücksichtigen, dass die Raupenbetonpumpe durch Fahrmischer beschickt werden muss (maximale Bodenflächenpressung besteht beim Fahrmischer).

Fahrmischerbetonpumpen

  • Sorgen Sie als Unternehmerin oder Unternehmer dafür, dass geeignetes, ausreichend qualifiziertes Fahrpersonal in Ihrem Unternehmen eingesetzt wird. Dies schließt sowohl die Eignung als Betonpumpenmaschinistin oder Betonpumpenmaschinist als auch die als Fahrmischfahrerin oder Fahrmischerfahrer ein.
  • Sorgen Sie dafür, dass die zulässige Zuladung Ihrer Fahrmischerbetonpumpe entsprechend der Herstellerangabe nicht überschritten wird.

Abb. 39 Fahrmischerbetonpumpe
Abb. 40 Stationäre Pumpe mit Sperrschieber

Abb. 39 Fahrmischerbetonpumpe

Abb. 40 Stationäre Pumpe mit Sperrschieber

Förderbandmischer/Bandförderer
Achten Sie als Unternehmerin oder als Unternehmer darauf, dass die Sicherheit der eingesetzten Maschinen gewährleistet ist, z. B. Einzugsstellen des Förderbandes müssen durch Schutzeinrichtungen gesichert sein. Diese sind auch regelmäßig zu überprüfen.

Weisen Sie als Unternehmerin oder als Unternehmer Ihre Beschäftigten beim Betoniervorgang mit Förderbandmischern auf folgende Maßnahmen zur Einhaltung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes hin. Die Maschinistin oder der Maschinist hat

  • zu gewährleisten, dass die Standsicherheit der Maschine gegeben ist und die Angaben der Herstellerfirma in der Betriebsanleitung beachtet werden, z. B. die Stützen ausgefahren sind und tragfähiger Untergrund vorhanden ist;
  • darauf zu achten, dass sich keine Personen beim Verschwenken und beim Betrieb des Förderbandes im Gefahrbereich aufhalten;
  • zu beachten, dass die Maschine nicht mit ausgeschwenktem Förderband verfahren wird.
  • vor der Abfahrt eine Kontrolle auf verkehrssicheren Zustand durchzuführen;
  • z. B. beim Ausfahren, Teleskopieren des Förderbandes auf elektrische Leitungen zu achten und die erforderlichen Sicherheitsabstände einzuhalten;
  • beim Reinigungsvorgang mit Hochdruckreiniger die vorgeschriebene geeignete Schutzausrüstung, die vom Unternehmen zur Verfügung zu stellen ist, zu verwenden;
  • darauf zu achten, dass alle Schutzeinrichtungen wirksam sind und keine Einzugsstellen bestehen.

3.5 Instandhaltung

In den Betrieben der Transportbetonindustrie werden Fahrmischer sowie stationäre und mobile Betonpumpen für die Auslieferung und den Einbau von Transportbeton eingesetzt. Instandhaltungsarbeiten können planmäßig in der Werkstatt und außerplanmäßig, z. B. bei Störungen auf der Baustelle, durchgeführt werden. Beachten Sie, dass bei diesen Arbeiten mit besonderen und ständig wechselnden Gefährdungen zu rechnen ist, insbesondere dann, wenn bei den Beschäftigten mangelnde Qualifikation besteht oder die Arbeiten unzureichend vorbereitet werden.


Rechtliche Grundlagen

Weitere Informationen
  • DGUV Information 203-004 "Einsatz elektrischer Betriebsmittel bei erhöhter elektrischer Gefährdung"
  • DGUV Information 209-015 "Instandhaltung – sicher und praxisgerecht durchführen"
  • DGUV Information 209-070 "Sicherheit bei der Hydraulik-Instandhaltung"
  • Betriebsanleitung der Herstellerfirma
  • Sicherheitsdatenblätter der Herstellerfirma
  • Sicherheitshandbuch "Förder- und Verteilmaschinen für Beton" des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. (VDMA)

Gefährdungen
  • Quetschen, Scheren zwischen feststehenden und beweglichen Teilen, insbesondere bei deaktivierten oder demontierten Schutzeinrichtungen.
  • Getroffen werden durch Herunterfallen z. B. von
    • Material beim Entfernen von Anbackungen in der Trommel,
    • Maschinenteilen,
    • Werkzeugen.
  • Stürzen, Abstürzen, Stoßen bei Instandhaltungsarbeiten auf Fahrmischern und Betonpumpen.
  • Wickeln, Fangen und Einziehen an drehenden Teilen (Kardanwelle, Gurtförderer).
  • Austreten von Flüssigkeiten unter hohem Druck, z. B. Hydrauliköl, Wasser.
  • Getroffen werden, gequetscht werden durch unter Spannung stehende und zurückschnellende Teile.
  • Getroffen werden, gequetscht werden durch das Umstürzen der Betonpumpe.
  • Verbrennungen an heißen Oberflächen.
  • Erhöhte elektrische Gefährdung.
  • Gesundheitsschäden z. B. durch
    • Kontakt mit schädlichen Flüssigkeiten,
    • Einatmen von Gasen, Staub oder Aerosolen,
    • Einatmen von Abgasen.
  • Gesundheitsschäden durch unzureichende Ergonomie z. B. durch
    • Arbeiten in Zwangshaltungen,
    • Arbeiten in engen Räumen,
    • unzureichende Beleuchtung,
    • erschwerten Zugang.
  • Lärm, z. B. durch den Einsatz entsprechender Maschinen, Richtarbeiten.
  • Staub, z. B. beim Entfernen von Betonanbackungen.
  • Vibrationen, z. B. beim Einsatz von Maschinen zur Reparatur, Beseitigung von Anbackungen.
  • Plötzliches Drehen durch Schwerpunktverlagerung, z. B. der Fahrmischertrommel.

Diese Gefährdung können Sie z. B durch folgende Maßnahmen reduzieren:


Maßnahmen
  • Veranlassen Sie als Unternehmerin oder Unternehmer, dass
    • nur fachkundige und unterwiesene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit diesen Arbeiten beauftragt werden. Die Fachkenntnisse sind durch Teilnahme an Schulungen auf dem aktuellen Stand zu halten,
    • eine der Arbeit angemessene Werkstattausrüstung zur Verfügung steht,
    • vor Beginn der Arbeiten die Durchführung geplant und vorbereitet ist,
    • Verantwortlichkeiten festgelegt sind,
    • die benötigten Arbeits- und Hilfsmittel zur Verfügung stehen und genutzt werden,
    • wenn für notwendige Instandhaltungsarbeiten kein fachkundiges Personal oder keine angemessene Werkstattausrüstung vorhanden ist, ein fachkundiges Unternehmen beauftragt wird, das die Arbeiten übernimmt,
    • nach Beendigung der Arbeiten alle Schutzeinrichtungen wirksam sind und keine Einzugsstellen bestehen.
  • Unterweisen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass sie sich nicht unterhalb anderer Arbeitsbereiche aufhalten dürfen.
  • Schaffen Sie für die Arbeiten sichere Arbeitsplätze und Verkehrswege.
  • Unterweisen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass bei Arbeiten in engen Räumen die hierfür bestehenden Regelungen beachtet werden.
  • Sorgen Sie für Ordnung und Sauberkeit, um Stolper- und Sturzstellen zu vermeiden.
  • Sorgen Sie dafür, dass die vorgeschriebenen Prüfungen der elektrischen Anlagen und Betriebsmittel durchgeführt werden.
  • Unterweisen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass bei Arbeiten in der Mischertrommel diese festgesetzt und gegen Wiedereinschalten gesichert wird.
  • Stellen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geeignete persönliche Schutzausrüstung wie Sicherheitsschuhe, Schutzhelm, Schutzbrille, Schutzhandschuhe, Gehörschutz und Warnkleidung zur Verfügung und sorgen Sie dafür, dass diese getragen wird.
  • Achten Sie auf
    • sichere Arbeitsplätze für Reinigungs- und Rüstarbeiten (Geländer, rutschhemmende Trittflächen),
    • gut erreichbare Schmierstellen bzw. Dauerschmierung,
    • Sicherung aller Quetsch- und Scherstellen, z. B. an der Mischertrommel.
  • Unterweisen Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass bei Arbeiten unter angehobenen Fahrzeug- und Maschinenteilen diese gegen unbeabsichtigtes Absinken abgesichert werden.

Beste Praxis
Um starke Staubentwicklungen zu vermeiden, kann eine häufigere Zwischenreinigung durch z. B. den Einsatz von automatischen Fahrmischertrommelreinigungssystemen mit Hochdruckwasser durchgeführt werden (s. Abbildung 42).


Abb. 41 Arbeitsbühne für die Instandsetzung einer Betonpumpe
Abb. 42 Hochdruckwasserstrahlsysteme zur Fahrmischertrommelreinigung

Abb. 41 Arbeitsbühne für die Instandsetzung einer Betonpumpe

Abb. 42 Hochdruckwasserstrahlsysteme zur Fahrmischertrommelreinigung